BUND Landesverband Niedersachsen

Blumen statt Asphalt - Parking Day: BUND fordert mehr Platz für Mensch und Natur in der Stadt

18. September 2020 | Lebensräume, Naturschutz in der Stadt (NI), Mobilität (NI), Mobilität

Heute erobern überall in Deutschland Menschen graue Verkehrsflächen als Lebens- und Kulturräume zurück. Auch der BUND Niedersachsen beteiligt sich am internationalen Parking Day und fordert mehr Tempo bei der Mobilitätswende.

„Mit unserer Aktion kritisieren wir die immer noch währende Privilegierung des Autos im öffentlichen Raum“, sagt BUND-Landesgeschäftsführerin Susanne Gerstner. Allein in Hannover nehmen die zugelassenen Autos umgerechnet eine Fläche von über 300 Fußballfeldern ein. Ein privat genutztes Auto wird im Schnitt nur 45 Minuten am Tag bewegt, die restliche Zeit versperrt es wertvollen Raum. „Wir wollen mehr Grünflächen in den Städten für Naherholung, für Begegnung, für saubere Luft und ein gesundes Stadtklima. Dafür müssen Alternativen zum Autoverkehr kostengünstiger und attraktiver werden, damit die Menschen auf klimafreundlichere Mobilitätsformen umsteigen“, so Gerstner weiter. Stehen in der Stadt weniger Parkplätze zur Verfügung oder wären diese deutlich teurer, würden mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr oder Fahrräder nutzen und zu Fuß gehen. Auch durch Carsharing-Plätze ließe sich der Raum für Parkplätze deutlich reduzieren.

Andere Städte in Europa machen es uns vor: Durch kostenlosen ÖPNV oder Radverleih, ein dichtes Netz an Radschnellwegen oder gesonderte Schnellfahrspuren für Busse und Fahrgemeinschaften ließen sich auch in Deutschland die Fahrzeugzahlen und damit die hohen Emissionen aus dem Verkehrsbereich spürbar reduzieren und die Einsparungen in den Ausbau des öffentliches Nahverkehrs sowie in Fuß- und Radwege investieren.

„Die Kosten für die Bereitstellung von Parkplätzen im öffentlichen Raum werden von der Allgemeinheit getragen“, so Gerstner. „Also sollten Bürger*innen auch über deren Nutzung mitentscheiden können. Am heutigen Parking Day zeigen wir gemeinsam, was mit Hilfe einer Verkehrswende auf Parkflächen alles möglich wäre: Pflanzinsel und Lebensraum für Insekten, Sitzfläche und Chillout Area, Kunstraum, Fahrradabstellfläche, Gastronomieecke – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.“


Terminhinweis:
Der BUND Niedersachsen beteiligt sich heute gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen wie dem ADFC, Greenpeace, BUNDjugend und Fridays for Future am Parking Day in Hannover. Auf dem Engelbostener Damm zwischen Paul- und Scheffelstraße verwandeln Aktive zwischen 15-19 Uhr Park-Räume in Erlebnis-Räume mitten in der Stadt.



Rückfragen zum Thema an:
Susanne Gerstner, Geschäftsführerin, BUND Landesverband Niedersachsen, susanne.gerstner(at)nds.bund.net

Pressekontakt:
Dr. Tonja Mannstedt, Pressesprecherin, BUND Landesverband Niedersachsen, tonja.mannstedt(at)nds.bund.net

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