BUND Landesverband Niedersachsen

GoodNews für die Nordsee - Es gibt endlich Einschränkungen für die Fischerei in deutschen Meeresschutzgebieten

20. Februar 2023 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Meere, Umweltpolitik (NI)

Kaum zu glauben, aber wahr: Jahrelang war Fischerei in Schutzgebieten uneingeschränkt erlaubt. Diese Gebiete sollten eigentlich als Rückzugsorte dienen, wurden aber regelmäßig befischt, von Grundschleppnetzen durchpflügt und mit Stellnetzen durchzogen. Doch endlich hat die Politik erkannt, dass es so nicht weitergehen kann.

Grundschleppnetzfischerei adé: Die zerstörerische Fischerei am Meeresboden ist im Gebiet vor Borkum jetzt vollständig und vor Sylt zum Teil verboten. Auch die Stellnetzfischerei wird eingeschränkt: Seevögel und Schweinswale  können sich jetzt vor Sylt erholen, fortpflanzen oder ihre Jungen zur Welt bringen, ohne von Fischernetzen bedroht zu werden. 

Die erste fischereifreie Zone Deutschlands findet sich nun im Sylter Außenriff. Auch wenn diese nur 0,6% der deutschen Meeresschutzgebiete ausmacht, freuen sich Meeresschützer*innen über diesen wichtigen ersten Schritt. Wir geben nicht auf, bis nicht mindestens 50% der deutschen Meeresschutzgebiete vollständig in Ruhe gelassen werden!

Die Doggerbank, die größte Sandbank der Nordsee, ist immer noch in Gefahr – hier muss die Fischereiindustrie ihre Ausbeutung durch Stellnetze zwar reduzieren, aber ein zeitliches Verbot gibt es nicht. Grundschleppnetze dürfen hier ebenfalls weiter den Meeresboden zerstören.

Unsere Bundesregierung, die Nordsee-Anrainerstaaten und die EU haben mit den neuen Maßnahmen einen großen Schritt in Richtung Meereswende geschafft. Mit dieser Energie muss es weitergehen, um noch mehr Schutz für Meerestiere & -Pflanzen zu erreichen. Und es müssen nun auch bessere Schutzmaßnahmen für die Ostsee folgen. Über die wird gerade verhandelt. Meeresschutzgebiete dürfen nicht mehr nur bunte Markierungen auf Seekarten sein!

Mehr zu diesem Thema findet Sie hier.

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