BUND Landesverband Niedersachsen

Neue Studie zu Delfinen und Unterwasserlärm

18. Januar 2023 | Artenschutz (NI), Meere

Eine neue Studie zeigt, wie sehr Delfine und andere hörsensible Tiere mit Unterwasserlärm zu kämpfen haben.

Wir alle wissen, wie stressig es ist, in lauten Umgebungen zu sprechen oder zu arbeiten. Neben lauten Straßen, Baustellen & Co. gehen unsere Konzentration, Geduld und Aufnahmefähigkeit schnell über Bord – ein unhaltbarer Dauerzustand. 

Meerestiere sind fast dauerhaft einer so unangenehmen Beschallung ausgesetzt. Pflügende Schiffsschrauben, brummende Windräder, schleifende Fischernetze, rücksichtslose Militärübungen und vieles mehr verursachen Unterwasserlärm, der sie nachweislich stresst. Kein Wunder: Viele von ihnen sind in diesem Tageslicht-armen Lebensraum auf ihren Hörsinn angewiesen, um sich zu orientieren, zu kommunizieren und zu jagen. 

Meeresforscher*innen zeigen jetzt, dass Delfine diese lebenswichtigen Aufgaben nur noch schwer ausführen können, wenn sie menschengemachtem Lärm ausgesetzt sind. Sie müssen mehr Energie für die Kommunikation aufbringen, lauter oder länger rufen oder auf ihre Artgenossen zuschwimmen. Das alles kostet viel Zeit und Kraft und bedroht den Gruppenzusammenhalt und die Jagdfähigkeit der Tiere.

Unterwasserlärm ist lebensbedrohlich – auch für unseren heimischen Schweinswal. In Nord- und Ostsee muss es ruhiger werden, damit sie nicht aus ihrem geliebten Zuhause fliehen müssen oder ganz aussterben. Wir fordern von der EU, die vereinbarten Lärm-Grenzwerte durchzusetzen und eine Meereswende zu schaffen!

Mehr dazu unter: www.bund.net/meere/unterwasserlaerm 

Zur Studie: https://www.cell.com/current-biology/pdfExtended/S0960-9822(22)02000-0  

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