Totholz ist ein charakteristisches Merkmal natürlicher Wälder. Doch auch im Siedlungsraum ist Totholz wertvoll, denn es bildet die Lebensgrundlage für eine Fülle von Tier- und Pflanzenarten. Am Dienstag, den 21. Januar nahmen dann auch 36 interessierte Mitarbeiter*Innen der Friedhöfe Hannovers und Ehrenamtliche des BUND an einer Schulung zum Thema teil.
Die Fachreferentin Stefanie Weigelmeier widmete sich dem umfangreichen Thema. Wie dick muss Totholz sinnvollerweise sein und welche Arten von Holz eignen sich besonders? Zu diesen Fragen wusste die studierte Biologin in ihrem Vortrag Antworten. So kommen an Eichen allein 800 Käferarten vor. Und Laubholz sei gegenüber Nadelholz zu bevorzugen. Dickeres Holz verrotte langsamer, doch mit vielen kleinen Holzteilen lassen sich Hohlräumen und Lücken schaffen.
Im Anschluss wurde kräftig mit angepackt und gemeinsam mit allen Teilnehmer*Innen ein fachgerechter Totholzhaufen angelegt. Doch wer wird diesen eigentlich es vornehmlich um Wildbienenschutz. Die meisten Wildbienen nutzen allerdings Bodenstandorte zum Nisten und die oberirdisch nistenden Arten suchen vorhandene Hohlräume. Wildbienen werden also erst als Folgebesiedler vom Totholz profitieren.
Die Expertin für die umfangreiche Gruppe der xylobiont (Holz bewohnenden) lebenden Käfer nannte direkt Bockkäferarten, Rosenkäfer aber auch Schlupfwespen und räuberische Kamelhalsfliegen als Beispiele für Zielarten im Stadtgebiet. Das in der Schulung erlernte Wissen rund um den Nutzen von Totholz soll auch bei der künftigen Friedhofspflege berücksichtigt werden. Der Wert von Totholz war bekannt, doch zu wissen, wer es tatsächlich nutzt und worauf es ankommt, füllt dieses Element mit Leben.