Auf seiner Sommerreise hat Umweltminister Olaf Lies heute den Stadtfriedhof in Braunschweig besucht. Seit September 2017 führt der BUND dort gemeinsam mit der Stadt Braunschweig im Projekt „Ökologische Nische Friedhof“ Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt durch. Ende Juni 2020 wurde dem Projekt die Auszeichnung "Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt" verliehen.
Auf einem Rundgang informierte sich der Minister, wie städtische Flächen zum Artenschutz beitragen können und dabei nicht nur einen Mehrwert für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für das Lebensgefühl in der Stadt haben. Seit Projektbeginn haben der BUND und der städtische Fachbereich Stadtgrün und Sport mehrjährige, blütenreiche Wildblumenwiesen angelegt und heimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Vier speziell angelegte Mustergrabstellen veranschaulichen, wie eine Grabbepflanzung ökologisch und wildbienenverträglich gestaltet werden kann.
Holger Herlitschke, Umweltdezernent der Stadt Braunschweig, betont: „Der Stadtfriedhof erfüllt durch sein Alter und seine Gestaltung für die Trauergäste und für viele weitere Besucher eine wichtige Ruhe- und Erholungsfunktion. Gerade durch diese entschleunigende Atmosphäre können die Vorzüge einer naturnahen Gestaltung des öffentlichen Freiraumes einer Vielzahl von Besuchern nähergebracht werden.“
Axel Ebeler, stellvertretender Vorsitzender des BUND Niedersachsen, ergänzt: "Das Projekt zeigt, dass in Städten Lebensräume für bedrohte Arten geschaffen und wichtige Beiträge zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden können. Es belegt exemplarisch wie Kommunen und BUND effektiv beim Natur- und Artenschutz zusammenarbeiten können."
„Wir haben mit dem Niedersächsischen Weg eine Allianz zwischen Politik, Naturschutz und Landwirtschaft geschmiedet und uns verpflichtet, konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Natur-, Arten- und Gewässerschutz umzusetzen. Die notwendigen Schritte und Maßnahmen werden gemeinsam diskutiert und verbindlich festgelegt und dann als Gesetze verabschiedet“, sagt Umweltminister Olaf Lies und fügt hinzu: „Auch und vor allem in der Stadt mangelt es Tieren und Pflanzen an Lebensräumen. Mit den Wildblumenwiesen hier in der Stadt können wir Artenschutz in städtischen Nischen fördern und gleichzeitig die Lebensqualität auch für die Menschen in der Stadt steigern.“
Durch den im Mai verabschiedeten Niedersächsischen Weg soll artenreiches Grünland gesetzlich geschützt werden, außerdem sieht die Vereinbarung ein Pestizidverbot in Naturschutzgebieten, eine schrittweise Verringerung der Neuversiegelung von Flächen und ein Aktionsprogramm zur Insektenvielfalt vor, sodass für Wildbienen, Schmetterlinge und Co. vielfältige, an die Bedürfnisse angepasste Lebensräume entstehen.
Rückfragen zum Thema an:
Axel Ebeler
stellv. Landesvorsitzender, BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0177) 8343316
axel.ebeler@bund.net
Jakob Grabow-Klucken
Projektleiter „Ökologische Nische Friedhof“
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 96 56 9 – 12
jakob.klucken@nds.bund.net