BUND Landesverband Niedersachsen

Schlafmaus-Forschung 2.0: Wie leben Gartenschläfer in Niedersachsen?

18. Mai 2021 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Gartenschläfer (NI)

Gartenschläfer. Foto: Dana Sipkova Gartenschläfer. Foto: Dana Sipkova

In der Erforschung des Gartenschläfers, eines kleinen Verwandten des Siebenschläfers, wird seit diesem Frühling auf eine neue Technik gesetzt: die Dormouse Monitoring Systems (DoMoS, Dormouse = engl. für Bilch). Mit Hilfe eines neu entwickelten Röhrensystems können Gartenschläfer gewogen, fotografiert und ihnen vorsichtig Haarproben entnommen werden. Die Technik sollen helfen, den stark gefährdeten Gartenschläfern einige Geheimnisse zu entlocken – so die Hoffnung des Projektteams der „Spurensuche Gartenschläfer“ von BUND, Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

„Die neue Forschungsmethode kann uns viele Antworten liefern und ist gleichzeitig recht störungsarm, da die neugierigen Gartenschläfer die Röhren von allein erkunden“, erläutert Andrea Krug, die das Gartenschläfer-Projekt im BUND Niedersachsen koordiniert. Entstanden ist die Idee in Zusammenarbeit mit Biolog*innen der Justus-Liebig-Universität mit Mechatroniker*innen der Dualen Hochschule Karlsruhe. In Niedersachsen werden die DoMoS im Harz in Clausthal-Zellerfeld und in Torfhaus eingesetzt. Damit werden Daten von Tieren aus den Hochlagen gewonnen und mit anderen Standorten wie zum Beispiel aus Gärten in Mainz verglichen.

„Wenn wir wissen, wie die Tiere zusammenleben, wie sich ihr Gewicht im Jahresverlauf entwickelt und ab wann die Jungtiere unterwegs sind, können wir hoffentlich nachvollziehen, warum die Bestände des Gartenschläfers mancherorts drastisch eingebrochen sind, in anderen Regionen aber noch stabil scheinen“, so Krug. In einem zweiten Schritt soll das erworbene Wissen genutzt werden, um die Bestände durch gezielte Schutzmaßnahmen besser zu schützen. Die neue Forschungsmethode und die konkreten Maßnahmen werden im Harz mithilfe engagierter Ehrenamtlicher umgesetzt, die das Projekt bereits bei der Suche nach dem Gartenschläfer unterstützt haben. „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass der Gartenschläfer in möglichst vielen seiner Verbreitungsgebiete überlebt“, so Krug. Wer einen Gartenschläfer hört oder sieht, kann dies gern mit Audioaufnahme oder Foto unter www.gartenschlaefer.de melden.

Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

 

Weitere Informationen:
www.bund-niedersachsen.de/gartenschlaefer
www.gartenschlaefer.de
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/29021.html

Fotos: www.bund-niedersachsen.de/pressefotos

Kontakt:
Andrea Krug, Projektkoordinatorin „Spurensuche Gartenschläfer“, BUND Niedersachsen, Andrea.Krug(at)nds.bund.net

BUND-Pressestelle:
Dr. Tonja Mannstedt, Tel. (0511) 965 69-31, Mobil (0171) 359 86 76, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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