BUND Landesverband Niedersachsen

Spurensuche startet wieder: Wo gibt es (noch) Gartenschläfer?

14. April 2021 | Artenschutz (NI), Gartenschläfer (NI), Lebensräume, Mitmachen (NI)

Gartenschläfer. Foto: Dana Sipkova Gartenschläfer. Foto: Dana Sipkova

Wenn die Gartenschläfer aus dem Winterschlaf erwachen, stehen die Naturschützer*innen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Forscher*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung schon bereit: Sie starten wieder ihre Suche nach den Ursachen, warum die kleinen Schlafmäuse vielerorts in Deutschland verschwinden. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert und in Niedersachsen durch die Bingo Umweltstiftung Niedersachsen.

Ein erstes Geheimnis rund um den bislang kaum erforschten Gartenschläfer konnte das Projektteam bereits lüften. Noch gibt es deutliche Hotspots in der Verbreitung der Art: In Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen gelangen in den letzten zwei Jahren zahlreiche Nachweise. „In den Mittelgebirgen konnten wir jedoch nur wenige Hinweise zusammentragen“, erklärt Andrea Krug, Projektkoordinator*in beim BUND Niedersachsen. „Im nördlichen Harz sind Gartenschläfer noch regelmäßig zu finden. Aber im südlichen Harz haben wir aktuell keine Nachweise. Wir befürchten, dass wir hier ein regionales Aussterben beobachten.“

Aus diesem Grund rücken die Naturschützer*innen und Forscher*innen in diesem Jahr die Lücken und weißen Flecken auf der Gartenschläfer-Verbreitungskarte in den Fokus. Wieder mit dabei sind viele ehrenamtlich Aktive, die das Projekt als Citizen Scientists durch die Kontrolle von Spurentunneln oder Wildtierkameras u.a. auf den Flächen der Landesforst unterstützen oder ihre Hinweise auf www.gartenschlaefer.de eintragen. Spannend wird auch die Spurensuche im Nationalpark Harz, die von Mitarbeiter*innen aus dem Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus übernommen wird. „Jetzt wollen wir gemeinsam herausfinden, ob sich der Lebensraum des Gartenschläfers zu Inseln verkleinert. Wenn Vorkommen voneinander isoliert sind, können lokale Veränderungen ganze Bestände gefährden. Vielleicht bietet eine bessere Vernetzung von Lebensräumen eine Chance, den Gartenschläfer vor dem Aussterben zu bewahren“, so Krug. Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ soll noch in diesem Jahr ein Konzept von Schutzmaßnahmen entwickelt und mit dessen Umsetzung begonnen werden.

Hinweis: Wenn Sie einen Gartenschläfer hören oder sehen, melden Sie uns bitte Ihren Hinweis, gerne mit Foto oder Audioaufnahme des Handys, auf www.gartenschlaefer.de.

 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.gartenschlaefer.de und www.bund-niedersachsen.de/gartenschlaefer/
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/29021.html

Fotos: www.bund.net/presse

Für Rückfragen:
Andrea Krug, Projektkoordinatorin, BUND Niedersachsen,  E-Mail: Andrea.Krug(at)nds.bund.net

BUND-Pressestelle:
Dr. Tonja Mannstedt, Tel. (0511) 965 69-31, Mobil (0171) 359 8676, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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