BUND Landesverband Niedersachsen

Zu Moorpadd und Moorschnucke - BUND informiert Umweltminister Lies über Moorschutz in Niedersachsen

03. Juli 2018 | Artenschutz (NI), Mitmachen (NI), Moore (NI), Natur erleben (NI), Umweltpolitik (NI), Landwirtschaft

Auf seiner Sommerreise hat Umweltminister Olaf Lies heute die Diepholzer Moorniederung besucht, um sich über Moor-, Klima- und Herdenschutz in Niedersachsen zu informieren. Hier boten ihm die Moorbahn, der Aussichtsturm am Neustädter Moor und der Erlebnispfad Moorpadd spannende Einblicke in die hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt der niedersächsischen Hochmoore. Das wichtigste Schutzziel, wieder wachsendes Hochmoor zu erreichen, bedeutet hochmoortypische Wasserstände der in großen Teilen abgetorften Moore herzustellen. Einige Tausend Hektar Hochmoorflächen sind heute dank umfassender Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen wieder Heimat zahlreicher gefährdeter, doch hochmoortypischer Pflanzen und Tiere. Torfmoose, Moosbeere, Großer Brachvogel, Bekassine, Raubwürger und Kranich können so den Lebensraum wieder annehmen.

Das große Neustädter Moor bei Diepholz steht dabei stellvertretend für 15 andere Hochmoore im Naturraum, für deren Erhalt sich der BUND seit Jahrzehnten einsetzt. Um es als offenen Lebensraum zu erhalten, werden auch die Flächen im Neustädter Moor traditionell mit Moorschnucken (Weiße hornlose Heidschnucke) beweidet. Hautnah erlebte Minister Lies heute das Wirken dieser wolligen Naturschützer und informierte sich in Gesprächen mit BUND-Mitarbeiter*innen über Anforderungen an Beweidungen nach Vorgaben des Naturschutzes. Der Erhalt der Feucht- und Moorgebiete ist davon abhängig, ob es gelingt, die Flächen nass und offenzuhalten. Hier ist der Naturschutz auch auf eine extensive Beweidung mit angepassten Weidetieren angewiesen. Um diese Beweidungsform auch für die Zukunft sicherzustellen, hat der BUND zum Jahreswechsel eine der größten Landschaftspflegeschäfereien, die Schäferei Teerling, übernommen“, so Axel Ebeler, stellvertretender Vorsitzender des BUND. Auf mehreren hundert Hektar werden Moor- und Sandheiden ganzjährig von den Moorschnucken beweidet.

Der BUND ist bereits seit 35 Jahren in der Diepholzer Moorniederung aktiv, seit 2018 ist die BUND Einrichtung eine Ökologische Station. Das Ergebnis der jahrzehntelangen Betreuung der Naturschutz- und/oder Natura 2000 Gebieten spricht für sich!

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies: „Unsere Hochmoore sind Lebensraum für eine hoch spezialisierte Flora und Fauna. Nur eine sehr begrenzte Anzahl an Tier- und Pflanzenarten kommt mit den extremen Lebensbedingungen im Hochmoor zurecht. In den vergangenen Jahrhunderten stand die Urbarmachung der Moore im Mittelpunkt. Dadurch sind viele hochmoortypische Tier- und Pflanzenarten wie Birkhuhn, Brachvogel und Goldregenpfeifer selten geworden oder sogar ganz ausgestorben. Inzwischen ist die hohe Bedeutung der Moore für den Natur- und Artenschutz erkannt. Das Land Niedersachsen hat mit dem Programm Niedersächsische Moorlandschaften die Weichen dafür gestellt, dass auch zukünftige Generationen sich an Pflanzenarten wie Sonnentau, Schnabelried und Moosbeere erfreuen können.“

Der Schutz der Moore ist jedoch nicht nur für die biologische Vielfalt wichtig. Gerade im Hinblick auf den drohenden Klimawandel sind sie unverzichtbare Kohlenstoffspeicher. Viele Moore haben durch Entwässerung mit Folgenutzung Torfabbau oder Landwirtschaft ihre Funktion verloren. Der BUND stellte dem niedersächsischen Umweltminister daher heute auch das Projekt ,,Klimatools“ vor:  Darin sollen innovative Maßnahmen zur Optimierung mit klassischen Methoden der Wiedervernässung kombiniert werden. Eine projektbegleitende Beobachtung von Wasserständen, Pflanzen und Vogelwelt ermöglicht die Erfolgskontrolle umgesetzter Maßnahmen.

Umweltminister Olaf Lies: „Mit jedem Moor, das erhalten bleibt oder dessen Zustand verbessert wird, tragen wir zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Erfolgreicher Moorschutz ist auch für den Klimaschutz in Niedersachsen von großer Bedeutung“.

 

Rückfragen zum Thema an:

Tilman Uhlenhaut, Stellv. Geschäftsführer, BUND Landesverband Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 - 13, tilman.uhlenhaut(at)nds.bund.net

 

Pressekontakt:

Dr. Tonja Mannstedt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, BUND Landesverband Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 – 31, tonja.mannstedt(at)nds.bund.net

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