BUND Landesverband Niedersachsen

Zum Tag der Umwelt: BUND Niedersachsen fordert mehr Schutz unserer Moore, Wälder und Meere

05. Juni 2022 | Artenschutz (NI), Energiewende, Energie (NI), Flüsse & Gewässer, Landtagswahl (NI) 2022, Lebensräume, Meere, Moore (NI), Umweltpolitik (NI)

Der diesjährige Tag der Umwelt am 5. Juni trägt das Motto „Natürlich Klima schützen: Moore, Wälder und Meere erhalten!“. Der BUND Niedersachsen appelliert zu diesem Anlass an die Landespolitik, dem Schutz und der Renaturierung dieser Lebensräume eine deutlich höhere Priorität einzuräumen und ein ausreichend finanziertes Investitionsprogramm für Biologische Vielfalt auf den Weg zu bringen:

Susanne Gerstner, BUND-Landesgeschäftsführerin: „Jeder Euro, den Bund und Land für den Schutz und die Renaturierung dieser Lebensräume investieren, zahlt sich mehrfach aus. Intakte und naturnahe Wälder, Moore und Flussauen sind nicht nur bedeutende Lebensräume für viele bedrohte Pflanzen und Tiere. Sie wirken auch als natürliche Speicher für klimaschädliche Treibhausgase und als Rückhalteräume für Wasser in der Landschaft. So tragen sie direkt dazu bei, der Klimakrise entgegenzuwirken und die zunehmenden Wetterextreme wie Dürren und Hochwasser abzumildern. Zudem wirken sie als grüne Lungen und Erholungsräume positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen.“

Noch sind diese Lebensräume in Niedersachsen jedoch weit entfernt von einem guten ökologischen Zustand: 97% der Fließgewässer verfehlen die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, der Großteil der natürlichen Überschwemmungsräume ist über die Jahrhunderte in Siedlungsflächen oder Ackerland umgewandelt worden. Um die Moore steht es nicht besser: 90% dieser wichtigen Kohlenstoffspeicher wurden entwässert, abgetorft und werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Auch der Zustand unserer Wälder ist durch Sturmschäden, Trockenstress und Insektenbefall anhaltend schlecht.

Susanne Gerstner, BUND-Landesgeschäftsführerin: „Der BUND Niedersachsen fordert die Landesregierung auf, wirksame Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung dieser wertvollen Lebensräume zu leisten. Landeseigene Flächen müssen eine Vorbildfunktion für Klima- und Naturschutz erfüllen. Die Wiedervernässung von Mooren muss sofort und wirksam voran gebracht werden, der Torfabbau ist dringend zu stoppen. Im Landeswald muss der Ökologie klarer Vorrang vor wirtschaftlichen Zielen eingeräumt werden. Der ausschließliche Anbau heimischer Baumarten gehört ebenso dazu wie der Verzicht auf Pestizide im Wald. Nur so kann es gelingen, klimastabile, robuste und artenreiche Wälder aufzubauen.  Unsere Fließgewässer müssen wieder zu lebendigen Flüssen mit intakten Auen entwickelt werden, die in der Lage sind, auch stärkere Hochwasser aufzunehmen. Der weitere Ausbau unserer Flüsse wie derzeit von der Landesregierung an Ems und Weser geplant ist unverantwortlich und strikt abzulehnen.“

Auch das Niedersächsische Wattenmeer, als Nationalpark und Weltnaturerbe streng geschützt, ist trotz seiner enormen Bedeutung für den Klimaschutz und den Naturschutz von Übernutzung massiv betroffen: Munitionsaltlasten, Schiffs- und Flugverkehr, Energiegewinnung und Fischerei stellen bereits jetzt eine enorme Belastung dar. Die aktuellen Pläne der Landesregierung, am Rande des Nationalparks neue Erdgasförderung zu ermöglichen, konterkariert das Erreichen der Klimaschutzziele und den Meeresschutz. Der BUND fordert den Ausbau der Offshore-Windenergie auf 15 GW bis 2030 zu begrenzen, um die Eingriffe in das UNESCO-Weltnaturerbe und den Nationalpark Wattenmeer durch zusätzliche Kabelanbindungen auf ein verträgliches Maß zu reduzieren.

In seinem Forderungspapier zur Landtagswahl 2022 hat der BUND einen 10-Punkte-Plan unter dem Motto „Klimaschutz und biologische Vielfalt – Hand in Hand“ vorgelegt. 

Mehr Informationen: www.bund-niedersachsen.de/landtagswahl-2022

 

Bei Rückfragen:
Susanne Gerstner, Landesgeschäftsführerin, BUND Landesverband Niedersachsen, susanne.gerstner(at)nds.bund.net

BUND-Pressestelle:
Dr. Tonja Mannstedt, Tel. (0511) 965 69 – 31, Mobil (0171) 359 86 76, presse(at)nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de

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