BUND Landesverband Niedersachsen

Energie einsparen und Klimaneutral erzeugen

Um die Klimakrise abzuwenden, müssen wir aus der fossilen Infrastruktur aussteigen. Bis spätestens zum Jahr 2040 muss sich Niedersachsen vollständig aus erneuerbaren Energiequellen versorgen – sowohl beim Strom als auch bei Mobilität und Wärme. Dafür müssen der Energieverbrauch deutlich reduziert, die Energieeffizienz erheblich gesteigert und erneuerbare Energien konsequent ausgebaut werden. Die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie ist für eine klimaschonende Energieerzeugung elementar. Sie ist aber auch ein Eingriff in Natur und Umwelt. Dieser muss so naturverträglich wie möglich gestaltet werden und Natur- und Artenschutz berücksichtigen.

Vor allem fordert der BUND eine umwelt- und sozialverträgliche Energiewende in Bürger*innenhand: Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben, im Einklang mit der Natur selbst Strom zu erzeugen.

Wir fordern konkret:

Energieverbrauch drastisch senken: Das Land muss eine flächendeckende Energiesparberatung sicherstellen. Wir brauchen eine Energieeffizienz-Offensive für private Haushalte, Unternehmen, Land und Kommunen – angelehnt an den kostenlosen Stromsparcheck. Die energetische Sanierungsquote im Gebäudebestand muss bis 2035 auf mindestens 2,5 % angehoben werden. Auch denkmalgeschützte Gebäude sind bei der energetischen Sanierung einzubeziehen.

Ausstieg aus fossiler Energie: Ein Ausbau fossiler Infrastruktur insbesondere für den Import von verflüssigtem Erdgas (LNG) ist aufgrund umweltschädlicher Fördermethoden, hoher Energiebedarfe, langer Investitionszeiträume und Nutzungsdauern von bis zu 50 Jahren nicht mit den Klimazielen vereinbar. Wir fordern stattdessen ein verlässliches Energiekonzept für den Ausbau der Erzeugungs-, Speicher- und Übertragungsinfrastruktur in Niedersachsen.

Erneuerbare Energien naturverträglich ausbauen: Der Ökostromanteil muss in kurzer Zeit deutlich erhöht werden. Dafür muss Niedersachsen den naturverträglichen Ausbau der Windkraft an Land vorantreiben, konsequent Vorranggebiete festlegen und Repowering forcieren. Um Konflikte mit dem Artenschutz zu minimieren, braucht es bundesweite Standards und landesweite Schutzprogramme für betroffene Arten. Windkraft im Wald ist auf bereits belastete Flächen zu begrenzen. Auch bei der Offshore-Windenergie ist eine Begrenzung auf 15 GW bis 2030 erforderlich, um den Nationalpark Wattenmeer zu schützen. Bei Photovoltaik und Solarthermie muss der Ausbau auf Gebäuden und versiegelten Flächen klare Priorität haben.

Energieversorgung – dezentral und in Bürger*innenhand: Ein wesentlicher Anteil des Ausbaus erneuerbarer Energien muss in die Hand von Bürger*innen, Kommunen, Stadtwerken und Genossenschaften gelegt werden, um die Akzeptanz des Ausbaus deutlich zu steigern. Möglichkeiten der Teilhabe müssen dringend ausgebaut werden. Entsprechende Instrumente müssen gestärkt werden.

Zum Vertiefen

Alle BUND-Forderungen zur Landtagswahl 2022 für eine nachhaltige Energiepolitik können Sie hier nachlesen ebenso wie unsere gesamten Forderungen an die Politik.

Erklärvideo - Forderung anschaulich und kompakt

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