Gegen Plastikmüll im Meer
Jedes Jahr gelangen mehrere Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane und dann als Mikropartikel in den Nahrungskreislauf. Plastik im Meer ist nicht nur für Fische problematisch, sondern auch für Menschen. Was können wir dagegen tun?
Ein Interview mit Meeresschutz-Expertin Nadja Ziebarth aus dem BUND-Meeresschutzbüro in Bremen, eine gemeinsame Einrichtung der BUND-Nordlandesverbände. Das Meeresschutzbüro setzt sich für den Erhalt der einzigartigen Biodiversität von Nord- und Ostsee ein.
Fragen und Antworten
Es braucht einen bunten Strauß an Maßnahmen. Im Meer finden wir viele Verpackungen und Alltagsprodukte. Diese dürfen nicht in die Umwelt gelangen. Aber auch Teile von Fischernetzen landen im Meer. Das muss durch alternative Stoffe und Markierungen der Netze verhindert werden.
Plastik ist ein Wertstoff. D.h. wir sollten ihn auch so behandeln. Am besten darauf verzichten, wo es geht, ihn wiederverwenden, solange es geht, und wenn wir das Produkt nicht mehr brauchen unbedingt in der Wertstoffkreislauf geben – das heißt recyceln. Jeder Verbraucher kann mit diesem Blick versuchen, neu durch den Alltag gehen und zu prüfen: Wo kann ich das umsetzen? Und natürlich gerne Müll aufsammeln.
Für mehr als 136 Tierarten im Meer ist Plastikmüll eine Gefahr. Seehunde, Wale und Seevögel verheddern und strangulieren sich in Schnüren und Netzen und verletzten sich oder ertrinken. Oder diese Tiere verwechseln treibende Plastikteile mit Nahrung und fressen sie. Das Plastik bleibt unverdaut im Magen. Im schlimmsten Fall müssen die Tiere dann mit plastikgefüllten Mägen verhungern. Inzwischen werden in fast allen Fischmägen Kunststoffe gefunden.