BUND Landesverband Niedersachsen

Gefährung und Schutz

Der Bestand der Libellen ist im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte zusammengeschrumpft. Das gilt für die Arten- wie auch die Individuendichte. Einige Arten sind bereits verschollen, andere regional rückläufig oder ausgestorben. Verantwortlich ist der schlechte Gesundheitszustand der Gewässer, Wiesen und Moore.

Libellen gehören zu den größten heimischen Insekten und sind faszinierende Tiere. Sie bezaubern durch ihre filigrane Schönheit, besonders durch ihre schillernden Farben, die ein Spektrum von Rot, Grün, Gelb, Braun bis hin zu leuchtendem Blau aufweisen. Ihre volkstümlichen Namen Jäger,  Edelsteine oder Juwelen der Lüfte verraten, dass sie ein besonderes Flugvermögen besitzen und ihre Beute erjagen.

Libellen leben in allen Entwicklungsstadien ihres Lebens räuberisch und ernähren sich von anderen Insekten. Entgegen der verbreiteten Meinung stechen Libellen nicht und stellen daher keinerlei Gefahr für Erwachsene oder Kinder dar. Im Gegenteil – sie sind reizvolle und spannende Foto- und Beobachtungsobjekte. Zudem sind sie wertvolle Bioindikatoren, die sehr sensibel auf Veränderungen ihrer Umwelt reagieren, auch auf eine Klimaänderung. Viele Libellenarten helfen damit, den Zustand unserer Gewässer und Feuchtgebiete zu beurteilen.

Ihre Gefährdung ist besonders auf die Gewässerverschmutzung durch Abwasser und Nährstoffe von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen zurückzuführen. Auch der Ausbau und die Unterhaltung von künstlichen Fließgewässern und Gräben sowie deren mechanische und chemische Entkrautung können Lebensräume für Libellen, Amphibien und andere Artengruppen gefährden und zerstören. Die Trockenlegung von Mooren und Sümpfen ebenso wie das Verfüllen und Ausbaggern von Teichen stellen massive, oft tödliche Eingriffe dar.

Übermäßiger Fischbesatz, Drainagen, Nährstoffeinträge – all diesen Ursachen muss ein wirkungsvoller Libellenschutz entgegenwirken. Libellenschutz ist umfassender Natur- und Artenschutz, denn von den Schutzmaßnahmen profitieren auch zahlreiche andere Insekten, Amphibien, Vögel und Wasserpflanzen. Um die Lebensräume der Libellen zu erhalten, sind auch Sie gefragt. Helfen Sie mit!

Libellen schützen

Fangen Sie in Ihrem Garten an: Dort sollte unbedingt auf Torf verzichtet werden. Denn durch Torfabbau werden die Moore – ein wichtiger Lebensraum der Libellen - zerstört.

Wenn Sie ein Kleingewässer oder einen Teich haben, halten Sie nur wenige einheimische Fische. Zu viele sind ungünstig für die Libellenfauna. Auch andere naturnahe Gewässer müssen regelmäßig gepflegt und wiederhergestellt werden, damit Sie erhalten bleiben.

Landwirten, Wasserunterhaltungsverbänden und anderen Besitzern und Bewirtschaftern von Bächen und Gräben bietet der BUND Niedersachsen einen Katalog von Libellenschutz-Maßnahmen an Gewäs­sern dritter Ordnung an. Den BUND-Maßnahmenkatalog gibt es hier zum Download.

Der BUND Landesverband hat gemeinsam mit der Kreisgruppe Region Hannover ein Projekt zum Libellenschutz ins Leben gerufen. Damit will der BUND dazu beitragen, dass viele Menschen das Reich der Libellen kennen lernen und sich ehrenamtlich für den Schutz der Insekten sowie den Schutz ihrer  Lebensräume einsetzen. Mehr über das Projekt erfahren Sie hier

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