Mobilitätsbarometer: BUND fordert dringende Verbesserungen beim Bus- und Bahnangebot - Niedersachsen ist eines der Schlusslichter
Jede dritte Person in Deutschland ist unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort. Das zeigt eine repräsentative, bundesweite Befragung des Forschungsinstituts Kantar* im Auftrag der Allianz pro Schiene, des BUND und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. Für Niedersachsen ergab die Umfrage eine hohe Unzufriedenheit – nur 53 % der Befragten gaben an, sich gut angebunden zu fühlen. Niedersachsen liegt damit auf einem der hintersten Plätze. Nur Sachsen und Sachsen-Anhalt schnitten noch schlechter ab.
Susanne Gerstner, Vorsitzende vom BUND Niedersachsen: „Niedersachsen gehört beim ÖPNV-Angebot immer noch zu den bundeweiten Schlusslichtern. Das ist ein Armutszeugnis. Von der im Koalitionsvertrag von Rot-Grün versprochenen Mobilitätsgarantie ist das Land somit noch weit entfernt. Verkehrsminister Olaf Lies muss mehr dafür tun, den Menschen in Niedersachsen mit einem guten ÖPNV-Angebot, gerade auf dem Land, eine Alternative zum Auto zu bieten.“
Der Hauptkritikpunkt der Befragten ist nicht die Entfernung zum nächsten ÖPNV-Haltepunkt – sie sind unzufrieden damit, dass dort zu wenig Abfahrten stattfinden. In Niedersachsen trifft das auf mehr als die Hälfte aller Befragten zu. Laut 85 % der Befragten hat sich die Zahl der ÖPNV-Verbindungen innerhalb der letzten 5 Jahren nicht verändert. Die Befragung beinhaltete zudem Fragen zum Sicherheitsgefühl der Menschen auf dem Rad und zu Fuß. Auch hier gaben 48 % der Befragten in Niedersachsen an, dass sich die Situation nicht verbessert habe. Knapp 27 % empfinden das Radfahren oder zu Fuß gehen sogar als unsicherer als noch vor 5 Jahren.
Gerstner weiter: „Die Menschen in Niedersachsen haben ein Recht auf sichere Fuß- und Radwege. Nur mit einer entsprechenden Infrastruktur können vor allem Kinder und mobilitätseingeschränkte Personen sicher unterwegs sein. Das Land und die Kommunen sind aufgefordert, hier im Sinne einer nachhaltigen und sozial gerechten Mobilität Verbesserungen voranzubringen. Es fehlt hierzulande seit Jahren sowohl an genügend Planungspersonal als auch an ausreichenden Mitteln für die Sanierung und den Neubau von Radinfrastruktur.“
*Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat für Allianz pro Schiene, BUND und den Deutschen Verkehrssicherheitsrat vom 25.09.-18.10.2024 mehr als 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers repräsentativ für die Grundgesamtheit.
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