In Niedersachsen liegen fast Dreiviertel aller deutschen Hochmoore und 17 % aller Niedermoore. Darum trägt das Land beim Moorschutz eine besondere Verantwortung. Ein großer Teil ist durch Entwässerung, intensive Landwirtschaft und Torfabbau massiv geschädigt. Deshalb setzen wir uns bereits seit vier Jahrzehnten mit aller Kraft für den Schutz, die Pflege und die Renaturierung von Mooren ein. Ein speziell auf Feuchtgebiete ausgerichteter Maschinenpark ist ebenso nötig wie die Fachexpertise von Moorschützer*innen und ehrenamtlicher Einsatz.
Die Bedeutung unserer Moore für den Klimaschutz
Obwohl sie nur 3 % der Erde bedecken, speichern intakte Moorlandschaften so viel Kohlenstoff wie alle Waldregionen zusammen. Sie funktionieren wie ein natürlicher Schwamm und nehmen große Mengen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid auf
Doch wenn Moore entwässert werden, kehrt sich dieser Effekt um und sie setzen enorme Mengen an Kohlendioxid frei. Moorschutz ist deshalb hocheffektiver Klimaschutz!
Unsere Moore – einzigartige Lebensräume
Mittlerweise ist es kein Geheimnis mehr, dass intakte Moore überdies einzigartige Lebensräume und sichere Refugien für viele bedrohte und selten gewordene Tier- und Pflanzenarten sind. In unseren Mooren leben vor allem die Spezialisten mit besonderen Überlebensstrategien. Der insektenfressende Sonnentau kommt mit den nährstoffarmen Böden gut zurecht. Der gefährdete Moorfrosch, dessen Männchen sich zur Paarungszeit blau färben, liebt die feuchten Moore. Für viele gefährdete Vogelarten wie Brachvogel, Kranich und Wiesenweihe sind sie Überwinterungs-, Brut- oder Rastplatz. Zudem wirken Sie als grüne Lungen und Erholungsräume positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen.
Warum sind unsere Moore in Gefahr?
Viele Moorflächen wurden jahrhundertelang durch den Menschen entwässert und für den Torfabbau missbraucht. Nur ein Prozent der ursprünglichen Moorflächen in Deutschland ist noch erhalten. Dazu kommt die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre. Der Zustand der Moore ist alarmierend. Besonders fatal: Im Gegensatz zu intakten Mooren geben trockengelegte Moore große Mengen an Treibhausgasen ab und wirken sich damit negativ auf das Klima aus. Klimaschützer oder Klimakiller: Wir haben es in der Hand, welche Rolle unsere Moore spielen!
Unglaublich aber wahr: in Niedersachsen wird tatsächlich nach wie vor Torf abgebaut. Zwar dürfen seit Dezember 2023 keine neuen Abbaugenehmigungen mehr erteilt werden, bereits erfolgte Genehmigungen laufen aber noch mindestens 10 Jahre. Wir kämpfen dafür diese Planungen sofort zu stoppen!
Das tun wir beim BUND
Die Renaturierung von Mooren zurück zu einem intakten Hochmoor ist aufwendig, langwierig und arbeitsintensiv. Die BUND-Aktiven sorgen dabei mit Expertenwissen und Spezialgeräten für die Wiedervernässung von Moorflächen, die durch Torfabbau schwer geschädigt sind. Bereits renaturierte Moore brauchen regelmäßige Pflege, um die wertvollen Lebensräume offen zu halten und dort lebende seltene Tiere und Pflanzen zu schützen.
Dabei kann der BUND Niedersachsen mittlerweile auf vier Jahrzehnte Kompetenz in Sachen Moorschutz und -regeneration zurückblicken.
Zwei Beispiele für erfolgreichen Moorschutz
Refugium für seltene Arten: Die Diepholzer Moorniederung
Die Diepholzer Moorniederung befindet sich im Dreieck zwischen Bremen, Hannover und Osnabrück. Sie umfasst mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete in einem Naturraum von rund 118.000 Hektar Größe, überwiegend Hochmoore. Das ganze Jahr über gibt es beeindruckende Naturschauspiele zu beobachten: bis zu 40.000 rastende Kraniche, brütende Sumpfohreulen, umherziehende Schafherden und zahlreiche seltene Vogelarten. Der BUND kümmert sich seit fast 40 Jahren um den Erhalt und die Entwicklung dieser wertvollen Schutzgebiete.
Ein einzigartiges Naturerbe: Die Hannoversche Moorgest
Auf über 2.000 Hektar finden sich unweit von Hannover vier der ökologisch wertvollsten Moorlandschaften Niedersachsens. Die typische Vegetation der Hochmoore und Moorwälder sowie zahlreiche seltene und gefährdete Arten haben hier einen Lebensraum gefunden. Schon seit 40 Jahren wird das Gebiet von Ehrenamtlichen gepflegt. Seine Lage bietet optimale Voraussetzungen für eine ökologische Vernetzung. Darum ist es Teil des EU-Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Handlungsbedarf besteht allerdings auch hier noch immer.
Wir sind auf dem richtigen Weg – das zeigen uns diese Erfolge. Doch um Moore langfristig zu schützen, brauchen wir Zeit, einen langen Atem und finanzielle Unterstützung.
Moorschutz braucht Kontinuität
Hochmoore sind Offenlandschaften und brauchen Pflege, solange sie unzureichend vernässt sind. Um die moortypische flache Vegetation mit wertvollen, seltenen Pflanzenarten herzustellen und zu bewahren, muss der Aufwuchs von Gehölzen vermieden werden. Dabei helfen die Moorschnucken und Ziegen der BUND-Schäferei eifrig mit. Ohne die wolligen Naturschützer ist die Pflege nicht zu schaffen.
Jetzt mit einer Spende helfen oder SCHNUCKEN-PATENSCHAFT VERSCHENKEN
Schützen Sie mit uns Niedersachsens Moore!
Helfen Sie uns, Niedersachsens Moore zu schützen und neue Kohlenstoffsenken im Kampf gegen den Klimawandel zu schaffen! Ihre Unterstützung ermöglicht auch die Hütehaltung der gefährdeten Moorschnucken. Ihre Spende für unseren Einsatz in der Diepholzer Moorniederung ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz!
Dafür setzen wir Ihre Spende ein
Wir fordern von der Politik: Torfabbau stoppen. Moore als Naturschutzgebiete erhalten. Keine weiteren Moorflächen trockenlegen. Wir drängen hier auf politische Änderungen und zeigen Alternativen auf.
Geschädigte Moore werden mit aufwändigen Schutzmaßnahmen wiedervernässt. Die umfangreichen Erdarbeiten umfassen u.a. den Einbau von Spundwänden, Querdämmen und Verwallungen. Mit Solarpumpen können wir Hochmoore in Trockenphasen bewässern. All diese Spezialmaschinen sind teuer in Anschaffung und Instandhaltung. Dafür sind wir auf Spenden angewiesen.
Bevor die Renaturierung starten kann, müssen geeignete Flächen zunächst identifiziert und die Maßnahmen ausgearbeitet und vorbereitet werden. Das ist viel Arbeit zunächst und wichtig für den Erfolg. Nach der Wiedervernässung ermöglichen uns regelmäßige Messungen des Wasserstands die Wirksamkeit unserer Moorschutz-Maßnahmen zu erfassen. So schaffen wir in Niedersachen neue intakte Moore für den Klimaschutz, benötigen dafür aber finanzielle Unterstützung.
Wir schaffen und erhalten neue Moorflächen mit intensiver Landschaftspflege. Durch Schaf- und Ziegenbeweidung, Mulch- und Mäharbeiten können wir die Flächen dauerhaft offenhalten. Damit schützen wir neben dem Klima auch seltene Arten im Moor, wie z.B. die stark gefährdete Wiesenweihe, den Moorfrosch oder den Sonnentau. Zudem ist die Diepholzer Moorniederung ein Kranichrastplatz von internationaler Bedeutung. Mit Ihrer Hilfe finanzieren wir das Material für Elektrozäune, um die Gelege bedrohter Wiesenbrüter vor Raubtieren wie Fuchs und Marder zu schützen.
Mehr Informationen
Mehr über Moorschutz in Niedersachsen erfahren Sie hier.