BUND Landesverband Niedersachsen

Garten und Balkon ökologisch gestalten: Tipps für mehr Vielfalt

28. Februar 2024 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Mitmachen (NI), Naturschutz, Naturschutz in der Stadt (NI), Schmetterlinge (NI), Schmetterlinge, Wildbienen, Wildbienen (NI)

 (Jill Wellington / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Durch ein paar einfache Schritte verwandeln Sie Ihren Garten und Balkon in einen wertvollen Rückzugsort für die Natur.

Gerade jetzt, da der Frühling in den Startlöchern steht, bietet sich die ideale Gelegenheit, optimale Bedingungen für Vögel, Schmetterlinge und Wildbienen zu schaffen. Neben der Bereitstellung von Nistmöglichkeiten ist die Schaffung eines vielfältigen Nahrungsangebots entscheidend: Denn Vögel, Igel und andere Kleinsäuger ernähren sich von Insekten, die in einem naturnah gestalteten Garten reichlich vorhanden sind.

Und auch wir Menschen freuen uns über das Grün und die farbenfrohen Blüten.

11 Tipps, für einen naturnahen Garten und Balkon

  1. Geduldig sein: Auch wenn es beim Anblick verblühter Pflanzenstängel in den Fingern juckt, lassen Sie diese besser so lange wie möglich bis in den späten Frühling stehen. Denn in und an Pflanzenstängeln überwintern zum Beispiel Wildbienen und Schmetterlinge. Außerdem nutzen Vögel die stehengelassenen samenbildenden Pflanzen als Futterquelle.
  2. Beete und Balkonkästen vorbereiten: Dafür alte und neue Wildkräuter herauszupfen und den Boden lockern. Der Boden sollte feinkrümelig und glatt geharkt sein.
  3. Frühblüher pflanzen: Leberblümchen, Schneeglöckchen, Blaustern oder Märzenbecher sind gerade für Wildbienen wichtig, da sie früh im Jahr fliegen. Beim Einpflanzen nur torffreie Erde verwenden, denn beim Torfabbau verschwinden einzigartige Ökosysteme und der im Torf gespeicherte Kohlenstoff gelangt als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre. 
  4. Die passenden Pflanzen wählen: Bei der Anlage von Staudenbeeten, Blühwiesen und anderen wildbienenfreundlichen Nahrungsangeboten sollten immer regionale, heimische Pflanzen verwendet werden. Viele Arten und Pflanzpakete werden im Handel als „bienenfreundlich“ deklariert, denn der Begriff ist frei verwendbar und nicht geschützt. Tatsächlich bestehen die meisten als „bienenfreundlich“ gekennzeichneten Angebote aus nicht heimischen Pflanzen und aus Zuchtsorten. Zuchtblumen mit gefüllten Blüten enthalten in der Regel keinen Nektar und sind als Nahrungsquelle nutzlos. Auch sollte darauf geachtet werden, dass sie ein Bio-Siegel haben. Pflanzen ohne Bio-Siegel können häufig mit Pestiziden belastet sein, die den Insekten in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon eher schaden als nützen.
  5. Einen Quadratmeter grasfrei: Bodenbrütende Wildbienen legen ihre Nistplätze in der Erde an. Selbst unter einem Brett auf dem Rasen können Wildbienen ein Zuhause finden.
  6. Komposthaufen oder Käfermiete anlegen: Ein ordentlich angelegter Komposthaufen bietet wertvollen Lebensraum für verschiedene Lebewesen. Dazu werden abwechselnd Äste und Reisig, Gras und Laub sowie Küchenabfälle und Gartenreste geschichtet. Die einzelnen Schichten sollten dabei nicht dicker als etwa 20 Zentimeter sein. Durch Löcher und Schlitze ringsherum wird die Luftzufuhr gewährleistet und Spinnen, Raupen, Käfer und Regenwürmer erhalten Zugang. Ein Haufen aus Rundhölzern, Rinde und Wurzelstücken bildet den idealen Brutplatz für Käfer.
  7. Der Holunder als Naturparadies: Unter den Gartenpflanzen bietet keine andere so vielen Tierarten Nahrung. Die Blüten ziehen Bienen an, während die Früchte Vögel anlocken. Holunder ist außerdem ein bedeutender Produzent von Blattläusen, von denen sich viele andere Tiere ernähren, darunter Marienkäfer, Schwebfliegen, Wildbienen und Vögel.
  8. Tiere haben Durst: Wasserstellen mit flachem Ein- und Ausstieg auf dem Balkon oder im Garten, Teiche oder kleine Wasserläufe, sind lebenswichtig für die Tierwelt.
  9. Nachhaltigkeit: Beim Erwerb von Gartenartikeln und Steinen ist es wichtig, auf heimische und umweltfreundliche Materialien und Produkte zu achten. Vermeide Garten- und Balkonmöbel aus Tropenholz, Granitsteine aus Indien sowie Plastikwaren.
  10. Nisthilfen bauen: Entdecken Sie hier schrittweise Anleitungen zum Bau von Nistkästen für Vögel und Gartenschläfer oder zur Gestaltung eines Sandariums für Wildbienen.
  11. Verzichte auf überflüssige Beleuchtung: Um nachtaktive Tiere zu schützen, nur Wege und Treppen beleuchten und das Licht ausschalten, wenn es nicht benötigt wird. Auch niedrige Beleuchtungsstärken von etwa drei bis fünf Lux und Leuchten ohne UV- und Blaulichtanteile (1700 bis 2200 Kelvin) schonen vor allem nachtaktive Insekten.

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