BUND Landesverband Niedersachsen
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Nein zu Fracking

Niedersachsen ist das Herz der Erdgasgewinnung in Deutschland: Rund 95 Prozent der deutschen Erdgasvorkommen befinden sich hier. Auch beim Fracking ist das Land Vorreiter. Mit der neuen Gesetzgebung wird sich dies nicht ändern. Der BUND befürchtet weitere Fracking-Bohrungen in Niedersachsen und fordert ein Verbot dieser Risikotechnologie.

Fracking ist ein Verfahren, mit dem Erdgas aus undurchlässigem Gestein gelöst wird. Hierfür wird bis zu fünf Kilometer in die Tiefe gebohrt, dann horizontal weiter in die gasführenden Gesteinsschichten. Anschließend wird ein Gemisch aus Quarzsand, Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in das Gestein gepresst, das damit aufgesprengt und gasdurchlässig wird. Jeder Frac führt durch die Vertikalbohrungen zu Schäden und Verschiebungen im Boden. Mögliche Folgen sind Erdbeben – in niedersächsischen Erdgasgebieten treten sie bereits auf.

Doch damit nicht genug: Der Chemikalien-Cocktail, mit dem das Gestein in der Tiefe aufgebrochen wird, damit das Gas freiwerden kann, enthält giftige Chemikalien. Ein Kontakt mit dem Grundwasser ist nicht auszuschließen. Und sind die Frac-Fluide wieder an der Oberfläche, werden sie – teils in löchrigen Pipelines – transportiert und gelagert. Das bedeutet eine große Gesundheitsgefahr durch Emissionen z.B. von Quecksilber und Benzol in Luft und Boden. Nahe Verden und Rotenburg gibt es bereits einen Anstieg von Krebserkrankungen, bei denen ein Zusammenhang mit solchen Emissionen naheliegt.

Fracking muss richtig verboten werden!

Fracking bedeutet, die Umwelt und die menschliche Gesundheit erheblichen Risiken auszusetzen. Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden, müssen Kohle-, Öl- und Gasvorräte im Boden bleiben. Das neue Gesetzespaket, das am 11. Februar 2017 in Kraft getreten ist, hat das uralte, bisher gültige Bergrecht zwar reformiert und das Naturschutz- und Wasserhaushaltsgesetz mit einbezogen. Unkonventionelles Fracking in Trinkwasserschutzgebieten ist jetzt verboten, deutlich erschwert eine Gewinnung von Gas aus Schiefer-, Ton-, Mergel- und Kohleflözgestein. Probebohrungen sind allerdings unter bestimmten Bedingungen möglich.

Anders sieht es hingegen beim konventionellen Fracking aus: Im Sandstein darf weiterhin gefrackt werden. Eingeschränkt wird dieses, häufig auch als „Tight Gas“ genannte Verfahren nur durch die vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung und das Frackingverbot in Wasserschutzgebieten. Die Menschen in den betroffenen Regionen in Rotenburg oder Verden sind somit weiterhin den Gefahren des Frackings ausgesetzt. Der BUND fordert ein Fracking-Verbot in Niedersachsen!

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