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Wald der Zukunft

Der deutsche Wald steht zunehmend unter Druck: Die Nachfrage nach Holz, vor allem für die energetische Nutzung, ist rasant gestiegen. In Zeiten des Klimawandels wird der umweltfreundliche Rohstoff dringend als Ersatzstoff für energieintensive Baustoffe benötigt. Gleichzeitig verbraucht Deutschland so viel Papier wie Südamerika und Afrika zusammen. Auch der Klimawandel macht dem Wald zu schaffen.

Wie können Deutschlands Wälder als lebendige Ökosysteme erhalten werden? Wie können sie weiterhin so wichtige Funktionen erfüllen wie Luftreinhaltung, Bereitstellung von Trinkwasser, Speicherung von CO2 und Erhalt der biologischen Vielfalt – unserer Lebensgrundlage? Welche Weichen gilt es jetzt zu stellen?

BUND und Nabu haben im Jahr 2011 im Internationalen Jahr der Wälder einen Plan für eine naturverträgliche, zukunftsfähige Waldpolitik in fünf Punkten zusammengestellt:

  • Holz verantwortungsvoll und effizient nutzen

  • Wälder naturnah und ökologisch verträglich bewirtschaften

  • Wertvollen Naturwäldern eine Chance geben

  • Wälder als Kohlenstoffsenken für den Klimaschutz erhalten

  • Öffentlichen Wald vorbildlich behandeln

In ihrem "Fünf-Punkte-Plan für den Wald der Zukunft" fordern BUND und Nabu einen Paradigmenwechsel in Politik und Gesellschaft – weg von der Steigerung des Verbrauchs hin zu einem sparsamen, verantwortungsvollen Umgang mit dem Rohstoff Holz. Holz sollte zuerst stofflich genutzt werden, bevor eine energetische Nutzung in Betracht kommt. Wälder sollten flächendeckend naturnah und ökologisch verträglich bewirtschaftet werden. Dazu müssen bundeseinheitliche Mindeststandards für die Waldbewirtschaftung in den Gesetzen festgeschrieben werden.

Bis 2020 sollen mindestens fünf, langfristig zehn Prozent der Waldfläche als "Urwälder von morgen"  dauerhaft einer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Das dadurch entstandene Netz von Naturwäldern soll die Waldökosysteme Deutschlands angemessen repräsentieren, ergänzt durch kleinere Trittsteinbiotope. Um die Wälder als Kohlenstoffsenken für den Klimaschutz zu erhalten, sollen relevante Punkte der Waldbewirtschaftung wie die Definitionen für Kahlschläge sowie die Vorgaben zur Bodenschonung und zur Anhebung der Holzvorräte in den Waldgesetzen bestimmt werden.

Öffentliche Wälder sollen vorbildlich behandelt und nicht an Privatinvestoren verkauft werden. Sie sind ökologisch vorbildhaft zu bewirtschaften. Dies ist durch eine FSC- oder Naturland-Zertifizierung zu dokumentieren.

5-Punkte-Plan zum Download

 

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