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BUND-Gruppe Elbe-Heide: Im Einsatz für die Rechte der Natur

BUND Elbe-Heide: Im Einsatz für die Rechte der Natur

Von seinem Büro aus, einem ehemaligen Gipsofen am Kalkberg, setzt sich der BUND in den Landkreisen Harburg und Lüneburg für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz ein.

„Die Natur kann leider ihre Rechte nicht selbst einfordern, daher müssen wir uns für sie einsetzen,“ sagt Franziska Hapke, Ehrenamtliche beim Regionalverband Elbe-Heide. Hapke und etwa ein Dutzend Aktive des Regionalverbandes, der vor 20 Jahren aus dem Zusammenschluss der BUND-Kreisgruppen Harburg und Lüneburg hervorging, sind Teil der Arbeitsgruppe Stellungnahmen. Sie wälzen Gesetzestexte und setzen sich im Rahmen öffentlicher Beteiligungsverfahren intensiv für den Natur- und Umweltschutz in den beiden Landkreisen ein. 

Allein 2023 haben sie gut 30 Stellungnahmen zu Infrastrukturprojekten- und -planungen abgegeben sowie Umweltmissstände in der Region aufgedeckt. Dabei scheuen sie nicht die Konfrontation mit Großunternehmen und sind auch bereit, gerichtliche Wege zu gehen, wenn Beratung und Hinweise nichts bewirken. „Wir müssen einen langen Atem beweisen und uns mit Nachdruck für Gewässer-, Biotop- und Artenschutz einsetzen. Nur so können wir etwas erreichen,“ ergänzt Elisabeth Bischoff, Vorsitzende des Regionalverbandes. Um weitere  Unterstützer*innen für ihre Anliegen zu gewinnen, haben die Aktiven das Format „Was uns bewegt“ ins Leben gerufen und laden einmal im Monat interessierte Bürger*innen ein, sich an  Ort und Stelle über Windenergie, Photovoltaik-Anlagen oder die Bedeutung von Auwäldern zu informieren. Das Interesse ist groß: Teilweise begrüßen sie bis zu 50 Teilnehmende.

„Uns ist es wichtig, im Austausch zu bleiben. Egal, ob mit Bürger*innen oder anderen Verbänden,“ erklärt Bischoff. Daher sind BUND-Vertreter*innen in städtischen und kommunalen Gremien vertreten, beraten über Artenschutzmaßnahmen bei Sanierungen und Stadtnatur, sind bei öffentlichen Veranstaltungen wie dem Tag des offenen Denkmals präsent und laden zu praktischen Naturschutzaktionen wie Krötensammeln und Gewässeruntersuchungen sowie zu Exkursionen ein. 

Die Nähe und Kooperation mit anderen Organisationen und Verbänden war bis Ende 2023 auch eine räumliche im gemeinsam angemieteten Heinrich-Böll-Haus in Lüneburg. Doch nach lang währendem Streit mit den Hauserben mussten die BUND-Aktiven ausziehen. Seitdem sind sie in ihrem Interimsbüro – in einem ehemaligen Gipsofen – direkt am Naturschutzgebiet Kalkberg untergebracht, bis neue Räume gefunden sind.

Das Naturschutzgebiet wird schon seit 1992 vom BUND betreut und gepflegt. Seltene Rosen-, Insekten- und Schneckenarten sind auf dem Kalkberg zu finden, auch haben 10.000 Fledermäuse hier ihr Winterquartier. Doch der Klimawandel, die zunehmende Luftverschmutzung und Müll schaden der Artenvielfalt des Kalkbergs. Damit diese erhalten bleibt, führen die Aktiven des BUND mit Ehrenamtlichen und Jugendgruppen Entkusselungsmaßnahmen am Kalkberg durch. „Wir haben auch zwei vierbeinige Naturschützer im Team, unsere Burenziegen“, erklärt Bernhard Stilke, ebenfalls Vorstandsmitglied. „Sie helfen uns nicht nur, schwer zugängliche Stellen von ungewünschten Pflanzen zu befreien, sondern sind auch gute Eisbrecher, um mit Spaziergänger*innen ins Gespräch zu kommen und sie auf unsere Arbeit hinzuweisen." es

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