Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!

Die Europäische Wildkatze fühlt sich insbesondere in strukturreichen, naturnahen Wäldern wohl. Neben dem Fehlen solcher geeigneter und zusammenhängender Lebensräume stellt die Verwechslung mit Hauskatzen eine zunehmende Gefahr für sie dar und erschwert auch ihre Ausbreitung.

Aufgrund der deutlichen Fellzeichnung sehen vor allem Wildkatzen-Jungtiere dem Hauskatzen-Nachwuchs zum Verwechseln ähnlich. Immer häufiger nehmen Wandernde und Spaziergänger*innen daher vermeintlich verwaiste junge Katzen mit aus dem Wald. Dabei sind die Kätzchen oft gar nicht in Not – die Mutter ist meist nur einen Katzensprung entfernt auf Mäusejagd. Die gut gemeinte Handlung ist letztlich nicht nur strafbar – gesunde Wildkatzen dürfen als „streng geschützte“ Art nicht aus dem Wald gebracht werden – sondern für die Katzen der Beginn einer gefährlichen Odyssee. Zwar landen einige der Tiere am Ende eines langen, mühsamen und stressigen Wegs über eine Wildtierauffangstation wieder in der Freiheit, für andere endet die Verwechslung jedoch tödlich.

Wenn junge Katzen entdeckt werden, gilt:

Bitte Abstand halten, die Tiere nicht stören und im Wald lassen!

Bei Unsicherheiten sollten Spaziergänger*innen zu einem späteren Zeitpunkt noch mal zurückkehren, um die Situation erneut zu bewerten. Hat sich die Situation für die jungen Tiere nicht verbessert oder sollte eine der Wildkatzen verletzt sein, wenden Sie sich bitte an wildkatze.niedersachsen@bund.net.

Der BUND möchte im Rahmen des Projekts „Vorsicht Wildkatze“ mit einer gezielten Informationskampagne dafür sorgen, dass letztlich weniger Wildkatzen in menschlicher Obhut landen. Das Projekt bindet zentrale Akteure wie Tierärzt*innen, Tierheime und Wildtierauffangstationen ein, um auch einen artgerechten Umgang mit den Wildtieren zu unterstützen. „Vorsicht Wildkatze“ wird in Niedersachsen und sechs weiteren Bundesländern, in denen Wildkatzen beheimatet sind, durchgeführt.

August 2022 - August 2024