BUND Landesverband Niedersachsen
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BUNDmagazin

Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift des BUND. Der Landesverband veröffentlicht regelmäßig eine Regionalbeilage.

BUNDmagazin 2/2018



Editorial:

Liebe BUND-Mitglieder*innen, liebe Freund*innen der Erde, 

seit dem 1. April bin ich BUND-Landesgeschäftsführerin. In den vergangenen Wochen habe ich zahlreiche Gespräche mit Politiker*innen, Behördenvertreter*innen und Umwelt- und Naturschützer*innen aus dem BUND und anderen Verbänden geführt. Dabei wurde deutlich: Die Herausforderungen sind groß, Natur und Umwelt in Niedersachsen sind Bedrohungen von verschiedenen Seiten ausgesetzt. Ein neuer Leitfaden von Landesbehörden, der die Unterschutzstellung von Wäldern in Natura 2000-Gebieten regeln soll, leitet statt zum Schutz unserer wertvollsten Waldgebiete zur Waldzerstörung an und redet der Nutzerlobby das Wort. Diesen Leitfaden haben wir massiv öffentlich kritisiert. Auch gravierende Mängel in der Umsetzung von Schutzgebieten gefähr
den unsere wertvollsten Landschaften: Es kann und darf nicht sein, dass in einem Landschaftsschutzgebiet zur Sicherung eines EU-Vogelschutzgebietes die Vergrämung von Wildgänsen erlaubt ist, wie dies z.B. in der Kehdinger Marsch passiert.

Zumindest beim Torfabbau würde der geneigte Leser vermuten, müsste angesichts der sich immer deutlicher abzeichnenden Klimakatastrophe ein endgültiger Stopp selbstverständlich sein: Nichts da, im Landkreis Cuxhaven, direkt angrenzend an ein Naturschutzgebiet soll künftig großflächig Torf abgebaut werden. Ein unverzichtbarer Kohlenstoffspeicher und wertvollster  Lebensraum soll dem Profit eines Unternehmens geopfert werden, während gleichzeitig national und weltweit mit allen Mitteln um die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens gerungen wird.

An diesen wenigen Beispielen wird deutlich: Es ist und bleibt unsere dringlichste Aufgabe, auf Fehlentwicklungen hinzuweisen. Um diese aufzudecken, müssen wir vor Ort und in der Fläche präsent sein. So bleibt oft das Gefühl, Natur- und Umweltschutz stehen ausschließlich mit dem Rücken zur Wand, selbst wenn es darum geht, geltendes EU-Recht zu verteidigen.

Doch es gibt auch Erfolge zu vermelden: Dass es uns gelingen kann, eine breite Öffentlichkeit für „echte“ Naturschutzthemen zu sensibilisieren, zeigt die aktuelle Debatte zum Insektensterben. Der BUND hat dazu wesentlich beigetragen und zeigt in verschiedenen Projekten, wie wir Bestäuber und Co. schützen können.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Ihre
Susanne Gerstner, Landesgeschäftsführerin
 



Für Wildbienen in Niedersachsen - Orte der Stille und der Bienen

Foto: BUND

Kaum eine Partei, die sich dieser Tage nicht öffentlich für den Schutz der Bienen einsetzt. Runder Tisch hier, parlamentarischer Abend dort, Fachtagungen und Expertengremien. Alle sind sich einig, dass wir jetzt handeln müssen, nachdem wir jahrzehntelang hilflos und tatenlos beim Insektensterben zugeschaut haben. Doch Worte bieten weder Nektar noch Pollen. Wo sind die blühenden Landschaften?

Viele Faktoren sind für das Bienensterben verantwortlich: Das Schwinden von Nistplätzen und Nahrungspflanzen ist sicher als Hauptursache zu sehen. Durch die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden, Monokulturen und Überzüchtungen sind Wiesen und Felder so lebensunfreundlich für Bienen geworden wie Wüsten. Landschaften werden mit Straßen zerteilt und zugepflastert. Studien belegen, dass fast 80 Prozent der Insekten in den vergangenen Jahren in Deutschland verschwunden sind. Welche Auswirkungen dies hat, können wir heute nur erahnen. Sicher ist: Ohne Honig- und Wildbienen als Bestäuber ist die Ernährung von Millionen von Menschen gefährdet, denn 80 Prozent aller Wild- und Nutzpflanzen sind auf die Verbreitung von Samen durch das Blüten-Hopping der Bienen angewiesen.

Langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass handelsübliche Gifte wie Pestizide und Insektizide, die im großen Stile in der Landwirtschaft eingesetzt werden, unsere Gewässer stark belasten, dauerhaft Bodenbewohner schädigen und blütenbesuchende Insekten wie Feldvögel gefährden. Ende April haben die EU-Staaten drei bienenschädliche Insektizide aus der Gruppe der Neonikotinoide im Freiland verboten. Ein erster Schritt, dem viele weitere folgen müssen. Erste Äußerungen aus dem neu besetzten Landwirtschaftsministerium lassen jedoch ein Rollback in der Agrarwende in Niedersachsen befürchten. Während der Umstieg auf eine ökologischere Landwirtschaft vermutlich nur durch schärfere Gesetze möglich ist, setzen viele Kommunen in Niedersachsen bereits heute auf Freiwilligkeit, wie beispielsweise beim Verzicht auf Pestizide auf öffentlichen Flächen. Paradoxerweise bieten gerade Siedlungsgebiete vielen Tierarten bessere Lebensbedingungen als ihre meist zerstörten natürlichen Lebensräume: Mitunter kommen in der Stadt bis zu 90 % aller Wildbienenarten einer Region vor.

Schnelle Hilfe für diese Insekten erhoffen sich Naturschützer*innen daher durch die Zurückeroberung von Flächen in den Gemeinden: An Verkehrsinseln, auf Randstreifen und Brachen, in Kleingärten und Parkanlagen schaffen sie Nistplätze und legen Bienenweiden an. Um Städte dabei zu unterstützen, hat der BUND Niedersachsen jüngst das Projekt „Ökologische Nische Friedhof“ ins Leben gerufen und im April erfolgreich in vier Städten gestartet (siehe Titelfoto). Das Prinzip ist ganz einfach: Die Kommunen verfügen über große Grünanlagen, die jedoch selten geeigneten Lebensraum für bedrohten Bienenarten bieten. Monotone Parkrasen und Beete mit gefüllten Blumensorten enthalten keinen oder nur wenig Nektar und Pollen. Vor allem Friedhöfe – in der Landeshauptstadt machen sie etwa ein Drittel des öffentlichen Grüns aus – können Orte voller Leben und Artenvielfalt werden, wenn in Randbereichen und auf Gräbern mehr bienenfreundliche Pflanzen mit früh-, mittel- und spätblühende Arten angesät und angepflanzt werden, damit Wildbienen ganzjährig Nahrung finden. Von diesem Blütenangebot profitieren natürlich auch viele andere Tierarten wie Schmetterlinge und Libellen.

In Göttingen, Hannover, Lüneburg und Braunschweig berät der BUND nun zukünftig vier städtische Friedhöfe bei der Pflanzenauswahl, weitere sollen in den kommenden drei Jahren folgen. „Durch das Projekt Ökologische Nische Friedhof soll ein nachhaltiger Trend gesetzt werden, um Friedhöfe, Parkanlagen und Grünflächen zu ökologisch wertvollen Lebensräumen im urbanen Raum zu gestalten“, sagt Jakob Grabow-Klucken, der das von der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Bienenprojekt betreut. „Nach den Auftaktveranstaltungen haben sich zahlreiche weitere Friedhöfe bei uns gemeldet. Das Interesse ist riesig!“ Vielleicht sind blühende Landschaften ja bald keine Utopie mehr. (tm)



Mitmachen

Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) ♀. Foto: Klaus Kuttig Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) ♀. Foto: Klaus Kuttig

Bringen Sie Friedhöfe zum Blühen! Tipps für bienenfreundliche Grabgestaltungen und Termine für Pflegeeinsätze und Führungen vor Ort finden Sie bei uns im Netz unter www.wildbienen-deutschland.de .
 



BUND verabschiedet seinen Landesgeschäftsführer - Tschüss, Pionier des Umweltschutzes!

Zusammen mit langjährigen Weggefährten und Freund*innen verabschiedete(ganz links) als Landesgeschäftsführer in Hannover. der BUND am 13. April Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler. Fotos: BUND

Für den Umweltschutz streiten, bis die Fetzen fliegen, und am Schluss doch einen Kompromiss zu finden, mit dem alle Seiten leben können – das war der Weg von Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler. „Am Ende muss weißer Rauch raus kommen“, fasst Harald Kächele, Präsident der Deutschen Umwelthilfe, diese Philosophie des scheidenden BUND-Landesgeschäftsführers zusammen. Einen seiner schwierigsten Kämpfe focht Bodenstein-Dresler an der Ems: Der Masterplan 2050 für diesen wichtigen Zufluss in die Nordsee ist das Ergebnis von jahrelangen Verhandlungen und Diskussionen, Rückschlägen und Teilerfolgen. Und vom Mut, nicht aufzugeben, auch wenn alle gegen einen zu sein scheinen.

Urgestein des BUND

Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler hat sein gesamtes Berufsleben dem Naturschutz und dem BUND gewidmet. Am 13. April hat der Landesverband ihn feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Viele Facetten seiner Arbeitsweise kamen hierbei rückblickend zur Sprache.

Sie alle drückten Wertschätzung und Achtung für das Lebenswerk des ehemaligen BUND-Chefs aus. Nach 29 Jahren im Dienst stand er wie kaum ein anderer für Stabilität in diesem Umweltverband. Ein unbequemer Geist war er zuweilen. Weggefährten beschreiben ihn augenzwinkernd als unnachgiebig. Aber auch als Netzwerker, Finanzgenie, Visionär und Antreiber, der Ideen stets mit Mut und Optimismus verfolgte.

Sein großes Herzensanliegen war die Burg Lenzen. Hier zeigten sich sein Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, Menschen von Dingen überzeugen, deren Ergebnis sie sich nicht im Entferntesten vorstellen konnten. Schlugen viele ungläubig die Hände über dem Kopf zusammen, als er die marode Burganlage in den 1990er Jahren übernehmen wollte. „Ein Juwel ist sie heute geworden,  ein Vorzeigeprojekt für den Auenschutz und den BUND“, gibt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger heute anerkennend zu.

Wichtig waren Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler auch die Nationalparkhäuser in Niedersachsen. Vermutlich, weil deren Entwicklung sein erstes Projekt im BUND war – Jahre vor seiner Zeit als Geschäftsführer. Die Verbundenheit mit diesen Einrichtungen begründet ihre hohe Anzahl, eine Besonderheit unter den BUND-Landesverbänden. Ob an der Küste oder hoch oben im Harz – vielerorts findet der Naturinteressierte hochqualifizierte Mitarbeiter*innen und spannende Umweltbildungsangebote vor, die den Stempel des BUND tragen.

Zahlenkünstler

Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler hat nicht nur die Burg Lenzen, sondern den gesamten Landesverband Niedersachsen auf stabile Füße gestellt: Das Haushaltsvolumen stieg in seiner Zeit als Geschäftsführer von wenigen Hunderttausend auf über sechs Millionen Euro im Jahr 2017 an, die Mitgliederzahlen haben sich mehr als verdoppelt.

Dabei scheute sich der Diplom-Ingenieur der Landespflege nicht, neue Wege im Naturschutz zu gehen – weder bei der Gewinnung von Mitglieder*innen und Spender*innen, noch bei der Suche nach neuen Projektpartnern. Getreu dem Motto: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.

Zu seinem Abschied mahnte Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler die zahlreichen Herausforderungen an, die es in Zukunft zu lösen gilt: die Agrar- und Energiewende, den Erhalt von Artenvielfalt und die Stärkung einer unabhängigen Wissenschaft gegenüber den Interessen der Wirtschaft. Hier sehe er vor allem den Staat in der Pflicht. „Naturschutz ist kein Luxus“, lautet sein Appell an Politik und Wirtschaft. Wir werden ihn weiter tragen. (tm)



BUND international - Sand und Steine

Im Urlaub der Natur helfen. BUND lädt Tourist*innen zu Pflegeeinsatz auf Mallorca ein. Foto: Amics de la Terra

Mit Spitzhacken haben 20 deutsche Tourist*innen unter fachkundiger Anleitung im April die terrassenförmigen Olivenhaine der Serra de Tramuntana auf Mallorca von Weißem Affodill befreit. Die mehrjährige Staude entzieht den Olivenbäumen Nährstoffe und erschwert die Olivenernte. Der Erhalt der Trockensteinmauer- und Terrassensysteme liegt Naturschützern jedoch am Herzen, denn sie prägen seit Jahrhunderten diese Landschaft mit ihren Oliven-, Mandel- und Orangenhainen. Seit 2011 sind sie sogar Unesco-Weltkulturerbe.

Der Tourismus, vor allem durch deutsche Gäste, nutzt diese Landschaft, trägt aber bislang trotz des hohen Besucheraufkommens nicht zum Erhalt der Serra bei. Der Pflegeeinsatz im April war Teil eines dreijährigen Projektes, das der BUND Niedersachsen zusammen mit regionalen Partnern vor Ort zum Schutz der einzigartigen Kulturlandschaft umsetzt. Vier solcher eintägigen Exkursionen werden derzeit als Pilotprojekte erprobt. Die manuelle Reinigung ist in dieser unzugänglichen Bergregion die einzige Möglichkeit zur Pflege der Terrassenbeete. Die Tourist*innen wirkten auch am Wiederaufbau einer Terrassenmauer mit und lernten dabei Flora und Fauna der Gebirgsregion hautnah kennen. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. (tm)



Gericht stoppt Betrieb auf Rennstrecke - Ruhe auf dem Estering

Das Verwaltungsgericht Stade hat im April dem Eilantrag des BUND Niedersachsen stattgegeben, damit ruht vorerst die Betriebsgenehmigung für die Motorsport-Rennstrecke Estering bei Buxtehude, die der Landkreis Stade erteilt hatte. Folgen die Lüneburger Richter dem BUND, darf der Automobilclub Niederelbe auf der Strecke in 2018 keine Rennen mehr durchführen. Das Gericht kritisierte unter anderem, dass der Landkreis und die Stadt Buxtehude bei der Erteilung der neuen Betriebserlaubnis, die im Sommer 2017 von bisher 12 auf bis zu 52 Tage erweitert worden war, weder die Öffentlichkeit noch die Umweltverbände beteiligt hatten. Diese Beteiligungsrechte hat der BUND nun erfolgreich eingeklagt. Vor allem stellte das Gericht fest, dass bereits die Vorprüfungen zur Umweltverträglichkeitsprüfung unzureichend waren. Der Estering liegt unmittelbar am europäisch geschützten FFH-Gebiet Estetal. Hierauf haben weder die Stadt Buxtehude als zuständige Baubehörde noch den Landkreis Stade als Immissionsschutzbehörde bei ihrer Entscheidung Rücksicht genommen. (tm)



Den BUND unterstützen - Gutes tun für Natur und Umwelt

Der BUND lebt vom Engagement vieler Einzelner, denen die Natur am Herzen liegt. Dabei gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen. Und dass ein Leben lang, manchmal sogar darüber hinaus. Drei Beispiele.

Naturerbe

Naturfotografie war ihre Leidenschaft: Margarete Bink auf der Grillenheide am Neustädter Moor in den Neunziger Jahren. Foto: BUND / Anje Teerling

Die Diepholzer Moorniederung ist eines der erfolgreichsten BUND-Projekte in Niedersachsen. In dem 17.000 Hektar großen Naturschutzgebiet finden zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten die besten Voraussetzungen zum Überleben. Das erkannten auch Margaret Bink und ihr Mann Karl-Heinz. Die beiden Hamelner
zeigten unermüdlichen Einsatz für den Schutz der Moore und Feuchtgebiete in Niedersachsen. Neben vielen Verdiensten des Ehepaares hat Margaret Bink sich vor allem für Naturfotografie begeistert: Ihre Aufnahmen von Wirbellosen und Wiesenlimikolen fanden große Anerkennung und unterstützten die Arbeit des BUND. Margaret Bink verstarb im Dezember im Alter von stolzen 93 Jahren, das Ehepaar hat sein Vermögen dem BUND Niedersachsen überlassen. Mit der „Karl-Heinz-Bink Stiftung zur Erhaltung der Diepholzer Moorniederung“ wirkt ihr Schutzbemühen nun über ihren Tod hinaus.

Gut beraten

Heinrich Hubbert (Mitte) an der Elbe im Sommer 2017. Foto: BUND

Die schöne Burg Lenzen und die artenreiche Auenlandschaft an der Elbe hatten es Heinrich Hubbert angetan. Der im Februar verstorbene Rechtsanwalt setzte sich über Jahrzehnte hinweg für das Unesco-Biosphärenreservat, das Wachsen und Werden der denkmalgeschützten Anlage, die Naturschutzprojekte, die Rückdeichung und den Erhalt des Grünen Bandes ein. Sein juristischer Einsatz ermöglichte dem BUND den Erwerb der Burg und seinen umliegenden Flächen als Erlebnisort, Umweltbildungseinrichtung und Naturschutzjuwel.

Dach überm Kopf

Horst Behnsen (rechts) ermöglichte dem BUND den Kauf der Landesgeschäftsstelle in Hannover. Foto: BUND

Dankbar verbunden bleibt der BUND Niedersachsen auch Horst Behnsen, der im März verstorben ist. Der Hannoveraner Kaufmann hat dem Landesverband vor fast 30 Jahren in der Goebenstraße einen Wirkungsort gegeben, indem er den Kauf der Immobilie ermöglichte, in der heute die Landesgeschäftsstelle, der BUND Region Hannover und die BUNDjugend neben anderen Umweltverbänden zuhause sind.

Diesen besonderen Unterstützer*innen sagt der BUND Niedersachsen Danke. Sie sind herausragende Beispiele dafür, dass aktiver Umweltschutz viele Facetten und Formen haben kann. Engagement für die Natur heißt auch, aber nicht nur: Kröten retten und Plastikmüll vermeiden.
Bringen auch Sie sich ein – für den Erhalt der Natur in Niedersachsen, jeder Schritt lohnt sich. (tm/js)
 



Schmetterlingsschutz - Kleine Raupe Nimmersatt

Finn Michel ist fasziniert von Schmetterlingen und züchtet Distelfalter für den Schmetterlingstag des BUND Wolfsburg. Foto: privat

Der Aufzuchtkasten steht seit Wochen bereit. Finn weiß auch schon genau, welche Pflanzen er sammeln wird. Am Pfingstwochenende geht es endlich los. Dann wird der elfjährige Wolfsburger wunderschöne, bunte Distelfalter aus Raupen heranziehen und die faszinierende Entwicklung vom Ei zum Schmetterling hautnah mitverfolgen.

Seit seine Lehrerin Inga Lüdecke, eine engagierte BUND-Aktive, in der Klasse über die Vielfalt und Bedrohung der einheimischen Schmetterlinge berichtet hat,
ist der Junge Feuer und Flamme für die Leichtgewichte der Lüfte.
 
Etwa sechs Wochen dauert die Aufzucht der Falter. „Ich kann Tag für Tag zuschauen, wie die Raupen größer werden, sich verpuppen und schließlich als Schmetterling schlüpfen“, freut sich Finn Michel.

Distelfalter saugen gern an Distelblüten und am Schmetterlingsflieder. Foto: Matthias Köhler

Höhepunkt für ihn ist der Schmetterlingstag in Wolfsburg. Hier informiert die BUND-Gruppe Wolfsburg

über den Schmetterlingsschutz: Eine Fotoausstellung heimischer Schmetterlingsarten, eine Pflanzenberatung und Mitmachaktionen erwarten die Besucher*innen. Finn wird zusammen mit anderen Familien des Schmetterlingsprogramms die Distelfalter fliegen lassen, die bis dahin geschlüpft sind und den Besucher*innen die verschiedenen Entwicklungsstadien der Schmetterlinge zeigen. Dann heißt es für die orange-schwarz gemusterten Falter: Ab in die Natur!
(sj/tm)

Informationen zum Wolfsburger Schmetterlingstag finden Sie unter  www.wolfsburg.bund.net

MITERLEBEN
Sind Sie gespannt auf Finns Entdeckungen bei der Aufzucht des Distelfalters? Dann verfolgen Sie mit uns seine Erlebnisse unter www.bund-niedersachsen.de/finn .
  



Aktiv für Biber und Auen - Auf Meister Bockarts Spuren

Wer so eine Nagespur entdeckt, kann sich sicher sein: Hier war ein Biber am Werk. Foto: BUND

Warum baut der Biber eigentlich Dämme in den Fluss und setzt damit Felder unter Wasser? Muss er den stattlichen Kirschbaum fällen, der so leckere Früchte trug? Und fängt er Anglern auch noch die dicksten Fische weg? Viele Gerüchte und Sagen drehen sich um Europas größtes Nagetier, ein reiner Vegetarier wohl gemerkt. Das Wissen um seine Lebensweise hilft, Konflikte zwischen Menschen und Bibern zu verringern. Oft reichen einfache Maßnahmen aus, um Schäden durch Biberaktivitäten zu verhindern. Welche das sind, erklärt Roger Günzel vom BUND Elbe-Heide auf Führungen entlang der Elbe und bei Beratungen in Feld und Flur in der Elbmarsch.

Im Landkreis Harburg haben sich seit einigen Jahren wieder Biber angesiedelt, eingewandert über die Elbe. Ehrenamtliche Biberbeauftragte begleiten die Wiederkehr dieser streng geschützten Tierart im Auftrag der Naturschutzbehörde. Denn lässt man sie walten, so schaffen Biber immer neue Lebensräume, auf die viele stark bedrohte Arten wie Schwarzstorch, Eisvogel, Fischotter, Bachforelle und Libellen angewiesen sind. „Mit etwas Glück kann man Biber an der Elbe und ihren Nebenflüssen beobachten – am besten in der Abenddämmerung“, empfiehlt Roger Günzel. (tm)



Klimafasten 2018 - Wir waren dabei!

Klimagerechtigkeit fängt bei uns selbst an. Doch alte Gewohnheiten lassen sich im Alltag oft nur schwer ändern. Deshalb haben zahlreiche BUNDjugend-Aktive die Fastenzeit vom 14. Februar bis 31. März genutzt, um Alternativen zu leben und ihren Lebensstil zu hinterfragen: Was kommt auf den Tisch, wenn ich mich im Februar konsequent nur regional, saisonal und vegan ernähre? Wie kann ich meinen Plastikverbrauch reduzieren? Kann ich im Winter ohne Kühlschrank auskommen?

Auf unserer Website haben BUNDjugend-Aktive über ihre Erfahrungen berichtet und geben Tipps zum Nachmachen. Zum Beispiel, wie man sich mit Roggenmehl die Haare wäscht und komplett verpackungsfrei einkaufen kann. Wir haben in den vergangenen Wochen gemerkt, dass ein klimagerechter Lebensstil nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch für uns selbst! Denn wir handeln bewusster und genießen unser selbstgebackenes Brot und die Fahrradfahrt viel mehr als das schnelle Fast-Food und den Stau in der Innenstadt. (rr)

Alle Berichte von Aktiven der BUNDjugend Niedersachsen finden sich unter: www.bundjugend-niedersachsen.de/projekt/klimafasten2018/



Do-it-yourself-Wochenende für eine nachhaltige Welt - Mach's doch selbst!

Foto: BUNDjugend

Ein Wochenende lang basteln, werkeln, kochen, schneiden, rühren, backen und ökologische Alternativen leben. Mitten im Sommer im gemütlichen Eine-Welt-Haus in Barnstorf. Wir wollen gemeinsam ausprobieren, wie ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen aussehen kann: Briefumschläge und Papiertüten aus alten Zeitschriften und Postern basteln.
Körperpflegeprodukte selbst herstellen. Teppiche aus Stoffresten knüpfen. Gemeinsam vegan kochen und Brot backen. Alte Demo-Banner zu Taschen umarbeiten. Und vielleicht sogar einen „Fahrrad-Mixer“ bauen? Du machst einfach mit, worauf du Lust hast und kannst auch selbst einen Workshop anbieten. (rr)

Wann:     22.-24. Juni 2017
Wo:   Freies Tagungshaus, Eine-Welt-Werkstatt, Barnstorf
Weitere Informationen und Anmeldung: www.bundjugend-niedersachsen.de
 



Fahrradtour entlang der deutschen Küste - Tour de Meeresmüll

Auf großer Fahrt: Kea Hinsch radelt für den Meeresschutz. Foto: D. Seeger

Eine Frau, ein Fahrrad und ein Herzensprojekt so groß wie ein Wal: Kea Hinsch tourt 6 Wochen mit dem Fahrrad entlang der Ost- und Nordseeküste, um auf das Thema Meeresmüll hinzuweisen. Die 19-jährige Bundesfreiwillige beim BUND-Meeresschutzbüro ruft zum Mitmachen auf: „Macht die Menschen mit mir und vielen fantasievollen Aktionen entlang der Küste auf das Umweltproblem Meeresmüll aufmerksam. Vom Müll sammeln über Kunstskulpturen bis hin zum Flashmob - es ist alles möglich. Eine ganze „Tour de Meeresmüll“ eben.“

Kea fährt am 2. Juni beim Umweltfotofestival „Horizonte“ in Zingst los, dann geht es über mehrere Stationen über Rostock, Lübeck, Kiel, Föhr, Hamburg, Stade und Cuxhaven wieder zurück nach Bremen, wo sie am 10. Juli vom BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger empfangen wird. An den einzelnen Stationen wird sie zusammen mit den regionalen BUND-Gruppen Müllaktionen  durchführen. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Postcode Lotterie.

Wer Kea unterstützen möchte, kann sich hier informieren: www.bund.net/meeresmuell. (bt)



Fotowettbewerb - Schatztruhe Obstgarten

Halten Sie die Schönheit von historischen Obstgärten fest - Ihr Foto für den Naturschutz! Foto: A. Klietz

Historische Gärten mit Streuobstwiesen und seltenen alten Obstsorten bergen viele Schätze und bilden einen Rückzugsort für geschützte Tier- und Pflanzenarten wie Fledermäuse, Wildbienen und Flockenblumen. Der Fotowettbewerb „Schatztruhe Obstgarten“ rückt die alten Gärten und ihre Bewohner in den Fokus: Machen Sie mit und gewinnen Sie spannende Preise rund um die Themen Natur und Fotografie!

Vor allem Fotos mit einer Motivkombination aus Natur und Architektur haben gute Chancen. Die 12 besten Fotos veröffentlicht der BUND in einem Kalender. Einsendeschluss Ihrer Bilder ist der 31. August 2018. Infos zum Fotowettbewerb unter www.bund-niedersachsen.de/schatztruhe-obstgarten . (kh)

Gemeinsam fotografieren
Der BUND bietet zwei Fotoexkursionen zum Wettbewerb an: am 7. Juli im Kloster Mariensee, am 25. August in Breidings Garten.
Anmelden unter streuobstwiesen(at)nds.bund.net  oder Tel. (0511) 965 69 – 74.



Redaktion:
Dr. Tonja Mannstedt (tm), BUND Niedersachsen e.V.
Weitere Autoren dieser Ausgabe: Romina Ranke (rr), Jana Sieverling (js), Bettina Taylor (bt)
Die nächste Ausgabe erscheint im August 2018.


Spendenkonto:
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