BUND Landesverband Niedersachsen
Zwergharzbiene (Anthidium strigatum), m. Foto: Jürgen Martin

Zwergharzbiene (Anthidium strigatum)

Die Zwergharzbiene hat ihren Namen ihrer auffälligen Nistweise zu verdanken. Anders, als so manch andere Wildbiene, nutzt sie keine Erdlöcher oder etwas vergleichbares, sondern baut ihre Brutzellen gänzlich selbst, komplett im Freien, und nutzt dafür zum größten Teil Baumharz. Allerdings kommen auch immer wieder kleine Rindenstücke und ähnliche Materialien zur Verwendung, vermutlich, um das Nest besser zu tarnen. Eine Brutzelle ist ungefähr einen Zentimeter lang, außerdem sticht ihre charakteristische Tropfenform deutlich hervor, die bei der Verschließung einer Harzzelle entsteht.

Auch der Namensverweis auf die geringe Größe kommt nicht von ungefähr, Männchen und Weibchen werden grade einmal 6 bis 7 Millimeter groß. Mit ihrer gelb-schwarzen Zeichnung mag sie zuerst an eine Wespe erinnern, der Körperbau ist wie bei allen Wollbienen aber eher rundlich kugelig. Somit ist sie eher die Mini-Variante der verbreiteten Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum).

Von anderen, kleinen Anthidium-Arten lässt sie sich daran unterscheiden, dass die Hinterleibsstreifen auf den ersten beiden Tergiten (Abschnitte des Hinterleibes) ein Stück weiter auseinander stehen, als auf den hinteren. Auch von ihrer ähnlich aussehenden Kuckucksbiene, der Gelbfleckigen Düsterbiene (Stelis signata), kann man sie daran gut unterscheiden, denn bei ihr liegen die Tergitstreifen gleichmäßig auseinander.

Anthidium strigatum ist prinzipiell eine polylektische, beim Pollensammeln unspezialisierte, Art. Allerdings bevorzugt sie dennoch Schmetterlingsblütler und hat eine Vorliebe für Kronwicke und den Gewöhnlichen Hornklee. Diese umschwirrt sie etwa von Juni bis September. Auch ihre Lebensräume sind ganz verschieden, so ist sie zwar in der freien Natur beispielsweise in sandigen Gebieten, an warmen, sonnigen Felshängen, Steinbrüchen und Waldrändern zu entdecken, allerdings findet man sie auch immer wieder in Gärten und Parkanlagen. Trockenwarme Habitate werden bevorzugt, sofern Kiefern als Harzquellen für den Nestbau vorkommen.

In Deutschland ist die Zwergharzbiene vor allem im Süden und Osten verbreitet, in Norddeutschland wird sie deutlich seltener beobachtet. Europaweit ist sie fast überall beheimatet, stößt allerdings in Finnland und in Gebirgen ab ungefähr 2000m an ihre Grenzen. Außerhalb von Europa ist sie bis Nordafrika im Süden und Tadschikistan im Osten verbreitet. Nichtsdestotrotz steht sie auf der Vorwarnstufe der Roten Liste.

Gewinnerfoto Mai 2020

Zwergharzbiene (Anthidium strigatum). Foto: Christine Horn Schlafende Zwergharzbiene (Anthidium strigatum). Foto: Christine Horn

Weitere Fotos

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Zwergharzbiene (Anthidium strigatum), m. Foto: Jürgen Martin Zwergharzbiene (Anthidium strigatum), m. Foto: Jürgen Martin

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