Es ist Beerenzeit! Und damit sind nicht die großen braunen, sondern die kleinen blauen Beeren gemeint.
Der August ist ein Monat für Naschkatzen, denn wir sind mitten in der Saison für Blaubeeren. Und diese kleinen Früchte haben es in sich – werden sie doch als wahre Wundernahrungsmittel beworben.
Schon die alten Griechen und Römer nutzten die Beeren als Heilmittel gegen Darmerkrankungen, und heutige Forschungen belegen, dass Heidelbeeren entzündungshemmende Wirkung haben. Auch den Cholesterinspiegel sollen die norddeutsch "Bickbeeren" genannten Früchte positiv beeinflussen, das Krebsrisiko senken, Diabetes vorbeugen, vor Arteriosklerose schützen und das Gedächtnis stärken – wahre Wunderfrüchte eben!
Die wildwachsenden Heidelbeeren enthalten mehr gesunde Farbstoffe als die Kulturheidelbeeren, die wir zumeist im Supermarkt bekommen. Der Beleg ist sehr einfach: Isst man die wildwachsende Variante, bekommt man eine lilafarbene Zunge. Diese Färbekraft machten sich anscheinend auch die Römer zunutze, denn laut Plinius wurde damals der Farbstoff der Heidelbeere zum Färben der Kleidung von Sklaven verwendet.
Als Futterpflanze besonders wertvoll
Die bei uns heimischen wilden Blaubeeren gehören zur Familie der Heidekrautgewächse und bilden einen Zwergstrauch, der bis zu 30 Jahre alt werden kann. Die Vermehrung erfolgt über Ausläufer und so kann eine Mutterpflanze bis zu 1.000 Quadratmeter besiedeln. Ökologisch gesehen ist die Heidelbeere für viele Falterarten als Futterpflanze bedeutsam. Darunter auch so seltene Falter wie die vom Aussterben bedrohte Weidenglucke oder der seltene Augsburger Bär.
Lange Zeit wurde gewarnt, dass man sich beim Verzehr der Früchte einen Fuchsbandwurm holen könne, doch Forscher halten dies mittlerweile für unwahrscheinlich. Um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie Beeren und Hände gründlich waschen und die Beeren einkochen, um eventuelle Eier abzutöten. Dies geschieht bei Temperaturen über 70 Grad.
Beobachtungstipp
Wer es jetzt nicht mehr abwarten kann "in die Blaubeeren" zu gehen, sollte mit der Suche am Rande von Lichtungen mit luftdurchlässigen Böden und einem sauren pH-Wert starten. Gute Chancen auf den süßen Erfolg hat man auch in Kieferwäldern und Gebirgs-Fichtenwäldern.
Aktionstipps
Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin)