Der Fuchs

Jedes Jahr zur Winterzeit bietet sich dem Naturfreund ein einzigartiges Hörspiel: die Ranzzeit der Füchse. Der hiesige Vertreter, der Rotfuchs, ist ein dämmerungs- und nachtaktives Tier, doch dies ändert sich, wenn Reineke Fuchs auf Freiersfüßen geht.
So hat man im Januar und Februar, besonders nach Neuschnee, die Chance, Füchse auch tagsüber zu beobachten, wenn sie auf Partnersuche sind. Da sie während des restlichen Jahres meist Einzelgänger sind, stoßen die Füchse ein heiseres Bellen aus, eine weithin hörbare Folge von drei bis sechs kurz hintereinander geäußerten Lauten, um einander zu finden.
Haben sich dann Fähe, so werden die Weibchen bezeichnet, und Rüde gefunden, bleiben sie solange zusammen, bis die Tage gekommen sind, an denen die Weibchen empfängnisbereit sind. Oft kommt es auch vor, dass mehrere Rüden sich um ein Weibchen bemühen: auch dies tun sie geräuschvoll kund mit einem Keckern, einem durchdringenden, lauten Kreischen. Die rangniederen Tiere unterwerfen sich ranghöheren Füchsen mit einem hochfrequentem Winseln.
Nicht nur auditorisch auch olfaktorisch nehmen die Tiere Kontakt zueinander auf. An der Schwanzoberseite befindet sich die Veilchendrüse, die einen veilchenähnlichen Geruch abgibt und der Identifikation und Verständigung bei der Begegnung zweier Artgenossen dient. Gerade zur Paarungszeit kann man besonders häufig beobachten, wie sich treffende Füchse einander an den Veilchendrüsen, den Violen, beschnuppern.
Beobachtungstipp
Mittlerweile haben Füchse auch die Stadt als Lebensraum für sich entdeckt und erobert. Die Chance, einen Fuchs auch in einer Parkanlage beobachten zu können, steht also gut. Im Wald ist der Fuchs ein Gewohnheitstier: Auf dem Weg in sein Jagdrevier und zurück benutzt er stets die gleichen Routen, diese werden auch als Pass bezeichnet. Haben Sie einen dieser geschützten Pässe entdeckt, so können Sie "Ihren" Fuchs regelmäßig beobachten.
Achtung: Auch "Stadtfüchse" sind Wildtiere, deshalb sollten Sie sie weder füttern noch versuchen, sie zu zähmen. Katzenfutter sollte deshalb nicht unbeaufsichtigt ins Freie gestellt werden und Abfalleimer gut geschlossen sein.
Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin).
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