BUND Landesverband Niedersachsen

Der Grasfrosch

Grasfrosch  (Rollstein / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

Mildere Temperaturen, feuchtes Wetter und voilà: Der Grasfrosch tau(ch)t auf. Vorbei sind die winterlichen Zeiten mit heruntergefahrenem Stoffwechsel und verlangsamtem Herzschlag. Nun wird Rana temporaria aktiv.

Wohl abhängig von der Tageslänge, Regen und anderen Wetterbedingungen machen sich die Grasfrösche gesammelt auf zur Paarung. Ist das bevorzugte Gewässer gefunden – oft das Geburtsgewässer –, versammeln sich die Männchen am Ufer und halten nach den später eintreffenden Weibchen Ausschau. Diese werden bei ihrem Eintreffen sofort gegriffen und mit den Beinen umklammert.

Dumpfes Knurren, zartes Gurren

Zur Laichzeit ist bei den weiblichen Tieren ein "Laichausschlag" zu sehen: Die Haut ist mit kleinen weißlichen Erhebungen aufgeraut, wodurch die Männchen besser Halt finden. Akustisch halten sich die Grasfrösche bei ihrem Liebesspiel zurück, sie besitzen lediglich zwei innere Schallblasen. Ein dumpfes Knurren, ein zartes Gurren, ein leises Brummen untermalen die nur wenige Tage andauernden Aktivitäten dieses "Explosivlaichers".

1.000 bis 4.000 befruchtete Eier später ziehen sich die Froschpärchen zurück. Die Gallerte des Laiches quillt auf, und der Ballen steigt an die Oberfläche, wo sich viele Ballen zu einem Laichteppich verbinden. Die oberen und mittleren Eier werden stärker erwärmt und entwickeln sich schneller. Nach einiger Zeit schlüpfen oft Hunderttausende Kaulquappen und bringen das Wasser förmlich zum Brodeln.
 
 Verlassen später nach der Umwandlung die Jungfrösche das Gewässer, spricht der Volksmund von einem Froschregen. Grün wie Gras ist der Braunfrosch nicht, und so deutet sein Name lediglich auf den bevorzugten Aufenthaltsort des Tieres hin. Gesichtet wurde der Frosch in den Schweizer Alpen bis auf 2630 Metern Höhe. Der Verzehr von Froschschenkeln konnte durch Knochenfunde bereits für das vorgeschichtliche Mitteleuropa belegt werden.

Tipp: auf die Lauer legen

Wer die Frösche in flagranti erwischen möchte, ist am besten beraten, sich zu einem passenden Laichgewässer zu begeben. Zum Laichen bevorzugen Grasfrösche flache, von der Sonne beschienene Stillgewässer, zum Beispiel kleine Teiche, auch Gartenteiche oder Weiher. Vegetationsreiche Stellen müssen vorhanden sein, und die Gewässer sollten vor Austrocknung geschützt sein.

Vorsicht ist zu dieser Zeit auf den Straßen geboten, um die massenhaft wandernden Frösche nicht zu überfahren. Damit die Tiere sicher zu ihrem Laichgewässer kommen, werden vielerorts Froschzäune und -tunnel installiert, passionierte NaturschützerInnen (auch vom BUND) spielen bei der Passage eine tragende Rolle.

Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin).

Spende für den Artenschutz

Helfen Sie uns bei Schutz und Wiederherstellung natürlicher Lebensräume. Für den Grasfrosch und Co.

BUND-Bestellkorb