Der Sommer kommt! Langsam, aber sicher wird es wärmer: endlich wieder luftige Kleidung und Sonne auf der bloßen Haut. In der Natur wird es daher Zeit für die Sommerboten, in Erscheinung zu treten. Grauschnäpper, Pirol und Mauersegler gehören zu den Zugvögeln, die erst ab Ende April aus südlicheren Gefilden zu uns zurückkehren.
Zugvögel überqueren ganze Kontinente und legen dabei bis zu tausend Kilometer am Tag, bei jedem Wetter und ohne Pause zurück. All das, um zu jeder Jahreszeit satt zu werden und den Nachwuchs optimal aufziehen zu können. Energie für die Reise schöpfen die Vögel aus Fettreserven und aus dem teilweisen Abbau innerer Organe. Schätzungsweise 50 Milliarden Vögel kehren für die Sommermonate in ihre Brutheimat zurück und orientieren sich dabei an Leitlinien wie Flüssen und Küsten, am Magnetfeld der Erde, den Sternen oder dem Stand der Sonne.
Grauschnäpper

Der Grauschnäpper ist unauffällig graubraun gefärbt und hat einen feinen, glänzend schwarzen Schnabel mit einem Häkchen am Ende, der ideal für das Fangen seiner Beutetiere ist. Am auffälligsten ist sein Rüttel- oder Sturzflug, vor dem kaum ein Insekt sicher ist. Da der Grauschnäpper exponierte Warten für seine Beuteflüge benötigt, ist er vorwiegend in lichten Parks und Wäldern zu finden. Bevorzugte Nistplätze sind Baumhöhlen, im Notfall wird aber auch ein Blumentopf nicht verschmäht.
Pirol

Der auch als Goldamsel bekannte Vogel ist leicht an seinem goldgelben Gefieder zu erkennen – jedenfalls die männlichen Vögel. Die Pirol-Weibchen sind grünlich gefärbt. Sein französischer Name "Loriot" diente Vicco von Bülow, dessen Wappentier er war, als Künstlername. Der scheue Vogel hält sich gerne im Laubdach höherer Bäume auf und ist deshalb selten zu sehen. Sehr auffällig ist dagegen sein klangschöner Gesang. Typischerweise findet man den Pirol in der Nähe von Gewässern.
Mauersegler

Diese Flugkünstler verbringen den größten Teil ihres Lebens in der Luft, nur zur Brutzeit suchen sie festen Boden auf. Mauersegler trinken, fressen, schlafen und begatten sich im Flug, und bei Sturzflügen erreichen sie 200 Stundenkilometer und mehr. Zur Kopulation verkrallt sich das Männchen im Rückengefieder des Weibchens, beide Tiere halten die Flügel während der Begattung ruhig, verlieren an Höhe und Geschwindigkeit, trennen sich jedoch schon nach zwei bis vier Sekunden wieder. Der Mauersegler ist in der Nähe mehrgeschossiger Steinbauten zu finden, die er als Brutplatz nutzt.
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Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin)
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