Schon ein ungewöhnlicher Name, wenn man ihn ein paar Mal laut wiederholt: Schmetterling. Genauso ungewöhnlich ist auch der Hintergrund der Namensgebung. Unsere abergläubigen Vorfahren waren überzeugt, dass die bunten Flatterer Hexen seien und diese haben ja bekanntlich nichts Gutes im Sinn. Als dann die Falter immer in der Nähe gesichtet wurden, wenn Butter geschlagen wurde, war der Fall klar. Das mussten Milchdiebe sein! Ganz falsch lagen sie damit nicht. Einige Falter werden tatsächlich von Rahm oder Schmand, was sich vom slawischstämmigen ostmitteldeutschen Wort Schmetten ableitet, angezogen. Auch die englische Bezeichnung "butterfly" deutet auf die kulinarischen Vorlieben des Schmetterlings hin. Drei spezielle "Schmandlecker" können Sie dieser Tage beobachten.
Der Admiral (Vanessa atalanta) besitzt eine Flügelspannweite von 5 bis 6 cm und ist mit seiner bräunlichen Grundfärbung und zwei weissen Punkten auf der Vorderflügelspitze, abgetrennt durch eine orangerote Binde, sowie der orangeroten Färbung am Rand der Hinterflügel ein hübscher Geselle. Der Name stammt von der weißen Kennzeichnung der Flügelspitzen, welche dem Schulterabzeichen eines Admirals ähneln. Der Falter kann ein stolzes Alter von bis zu 280 Tagen erreichen und ist häufig auf Schmetterlingsflieder oder Wasserdost zu beobachten. Brennesseln sind die Nahrungspflanze seiner schwarz oder grünlichen Raupen – achten Sie auf eingerollte Blätter, um diese zu entdecken!
Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist einer unserer größten und schönsten Tagfalter mit einer Flügelspannweite von bis zu 8 cm. Die verlängerten Hinterflügel erinnern an den Schwanz einer Rauchschwalbe und sein flatternder, segelnder Flug ist beeindruckend. Seine Färbung ist gelb und schwarz gemustert mit einer blauen Binde und roten Augenflecken an der hinteren Innenseite der Hinterflügel. Zur Paarungszeit versammeln sich die Falter um Geländeerhebungen wie Bergkuppen oder Türme (Gipfelbalz). Jetzt im Mai kann man miterleben, wie die Weibchen geeignete Pflanzen zur Eiablage suchen, zum Beispiel die Wilde Möhre, aber auch die Gartenmöhre. Etwa 150 Eier werden über mehrer Pflanzen verteilt. Auch in blütenreiche Wiesen oder Fliederbüschen kann man die Falter beobachten.
In Brennnesselhorsten können Sie erste Raupen vom Kleinen Fuchs (Aglais urticae) erspähen, die in gespinstumwobenen Raupennestern wimmeln. Die Raupen sind schwarz, leicht weißlich gefleckt, mit zwei unterbrochenen gelben Seitenlinien. Der Kleine Fuchs besitzt eine Flügelspannweite von bis zu 5 cm. Die Grundfärbung ist orange bis dunkelbraun mit einem schwarz, gelb und weißen Fleckenmuster am Vorderrand der Vorderflügel und sowie einem blauen Fleckensaum dicht am dunkelbraunen Flügelaußenrand. Auf den Vorderflügeln ist der Falter mit zwei kleinen und einem großen schwarzen Fleck verziert, am Hinterflügel nur mit einem großen schwarzen Fleck. Bevorzugt können Sie den Falter an Wasserdost und Kratzdistel entdecken.
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Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin)