BUND Landesverband Niedersachsen

Mehr Schutz für Wälder

Der Wald ist durch Dürre, Luftschadstoffe und zu intensive Forstwirtschaft im Dauerstress. Nun sollen die Schutzfunktionen des Waldes in den Bereichen Boden-, Wasser und Klimaschutz wieder in den Vordergrund gestellt werden. Zudem entsteht ein Wildnisgebiet in der Größe von 1000 Hektar im Solling und bietet neuen Lebensraum für wildlebende Tiere und Pflanzen.

Waldboden im Wendland. Foto: Jürgen Strack Waldboden im Wendland. Foto: Jürgen Strack

Gute Nachrichten gibt es für Niedersachsens Wälder. Im Fokus dabei steht die naturnahe Bewirtschaftung der Landesforsten und die vom BUND bereits seit langer Zeit geforderte Einrichtung eines 1000 Hektar Wildnisgebietes im Solling, die jetzt schrittweise bis 2028 umgesetzt werden soll.  

Die vereinbarten Punkte zum Thema Wald als Lebensraum wurden  im AK Landwirtschaft/Wald des Niedersächsischen Weges abgestimmt und in der Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung (§15 Abs. 4) sowie  in Kapitel B "Grundsätze der ökologischen Waldentwicklung" des Niedersächsischen Programms zur langfristigen Waldentwicklung in den Niedersächsischen Landesforsten (LÖWE+) umgesetzt. Insbesondere durch die Aufnahme von LÖWE+ im Gesetz erfolgt eine höhere Verbindlichkeit.

In den Landesforsten sollen Schutzfunktionen des Waldes in den Bereichen Boden-, Wasser und Klimaschutz in den Vordergrund gestellt werden. Damit die Biodiversität im Wald besser gesichert ist, sollen zukünftig insbesondere der Anteil der Laubbaumarten unter Beachtung der Klimafolgenforschung erhöht werden und der Anteil der über 100- und 160-jährigen Bäume ausgeweitet und bei der Waldinventur der Niedersächsischen Landesforsten explizit ausgewiesen werden. Gleichzeitig ist der für die Biodiversität und Waldentwicklung so wichtige Totholzvorrat zu steigern und ein Vorrat von mindestens 40 Festmetern pro Hektar Landeswald vorzuhalten.

Zum besseren Schutz der Wälder gehört ein grundsätzlicher Verzicht auf Kahlschläge und ganzflächige maschinelle Bodenbearbeitung auf Verjüngungsflächen, einschl. Mulchen. Die Entwässerung von Waldmooren ist zu unterlassen und der Rückbau von Gräben und die Wiedervernässung zu finanzieren. Historische Waldnutzungsformen wie Hutewälder, Mittelwälder und Niederwälder werden erhalten und gefördert.

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