BUND Landesverband Niedersachsen

Ausgezeichnet! Auwaldpflanzungen des BUND-Auenzentrums sind ein hervorragendes Beispiel zur Wiederherstellung von Ökosystemen

13. Februar 2023 | Artenschutz (NI), Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Einrichtungen (NI)

Pflanzungen auentypischer Bäume und Sträucher im Gebiet der Deichrückverlegung (Foto: Marcel Witt)

Derzeit werden Hunderte von Bäumen und Sträucher im Gebiet der Lenzener Deichrückverlegung gepflanzt. Dadurch trägt das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen zur Weiterentwicklung des seltenen Auwaldes im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe bei. Die Pflanzungen finden im MediAN-Verbundprojekt statt, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das BUND-Auenzentrum setzt sich mit seinen Projektpartner:innen für die wertvollen, gefährdeten Refugien an unseren Flüssen ein. Diese sind sowohl wundersam wild und artenreich als auch unabdingbar für Hochwasservorsorge und Klimaschutz. Denn überflutete Auen halten nicht nur das Wasser zurück, sie speichern auch sehr viel Kohlenstoff in den Böden und der Vegetation. Intakte Auen sind also wichtig für Mensch und Natur, doch leider sehr selten in Deutschland. Auch an der Elbe sind nur noch 20 % -30 % ihrer ursprünglichen Auen vorhanden und vom einst prägenden Auwald ist nur noch 1 Prozent übriggeblieben. Deswegen wurde das MediAN-Projekt mit seinen vielfältigen Maßnahmen rund um den Auwald kürzlich als „Hervorragendes Beispiel der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen“ ausgezeichnet.

Das BUND-Auenzentrum setzt sich schon seit Jahren für den Erhalt und die Entwicklung der Auenwälder ein und hat bereits im Projekt zur Deichrückverlegung viele Bäume gepflanzt. Allerdings gab es auch damals schon extreme Wetterbedingungen: Das langanhaltende Sommerhochwasser im Jahr 2010 sowie Eisgang in den Jahren 2011 und 2012 haben den jungen Bäumen sehr zu schaffen gemacht - viele sind in der Folge abgestorben und der Wald ist in einigen Bereichen nur sehr spärlich aufwachsen. Die jetzigen Pflanzungen dienen daher dem Lückschluss und der großräumigen Entwicklung des Auwaldes. Dafür legt der Forstbetrieb und Landschaftsbau André Kugler aus Wentdorf auf 10 ha insgesamt 20 Pflanzkreise aus heimischen Gehölzen an. Ein Teil der jungen Setzlinge wird mit einer speziellen Pilz-Emulsion behandelt. Diese sogenannten Mykorrhiza-Pilze umwachsen die Wurzeln der Bäume, und dringen bis in die kleinsten Hohlräume im Boden vor, auch in solche, die durch Wurzeln sonst nicht erschlossen werden. Mit ihren feinen fadenförmigen Zellen vergrößern die Pilze die Oberfläche der Wurzeln enorm und helfen so den Bäumen, Wasser und darin gelöste Nährstoffe zu erschließen. Das kann eine Starthilfe für die kleinen Bäume sein, die sie im Hinblick auf die prognostizierten zunehmenden Trockenzeiten durch den Klimawandel gut gebrauchen können.

 

Ansprechpartnerinnen:

Name: Sonja Biwer und Meike Kleinwächter
Email: sonja.biwer(at)burg-lenzen.de , meike.kleinwaechter(at)burg-lenzen.de

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