Lenzen. Wie können Flüsse und ihre Auen wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden? Dazu tauschten sich über Expertinnen und Experten während der Tagung „Flüsse und Auen verbinden“ vom 9. bis 10. April auf Burg Lenzen aus. Der Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes „Lebendige Auen für die Elbe“ statt. Dieses Vorhaben wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unterstützt. Das Thema schien offensichtlich einen Nerv getroffen zu haben, denn über 70 Teilnehmer*innen aus Behörden, Fachbüros und Umweltverbänden aus 12 verschiedenen Bundesländern fanden sich zu der 2-tägigen Tagung ein. Diskutiert wurde über den Weg hin zu naturnäheren Auen und konkrete Ansätze, die zur Zielerreichung beitragen können. „Rund zwei Drittel der Auen an deutschen Flüssen sind stark verändert oder gänzlich verschwunden“ sagt Hubert Weiger, Bundesvorsitzender vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zu Beginn der Tagung auf Burg Lenzen. Damit fehlen den Fließgewässern wichtige Flächen für zahlreiche Funktionen, die auch den Menschen zugutekommen. Naturnahe Auen stellen nicht nur wichtige Überschwemmungsgebiete für den Hochwasserschutz dar, sondern sind Lebensräume, halten große Mengen an Nährstoffen zurück und sind nicht zuletzt ein gern genutzter Erholungsraum für Anwohner und Touristen. Bernd Neukirchen vom Bundesamt für Naturschutz skizzierte zu Beginn der Tagung den ernüchternden Zustand der Fließgewässer in Deutschland und stellte anschließend das Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ vor, mit dem das Verkehrsministerium und das Umweltministerium des Bundes die Situation an unseren Flüssen in den nächsten Jahrzehnten verbessern wollen. Die weiteren Vorträge und auch abschließende Exkursionen zeigten gelungene Projektbeispiele auf und führten zu einem regen Austausch untereinander.