Jede*r dritte Bürger*in in Niedersachsen ist unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am jeweiligen Wohnort. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Allianz pro Schiene, des BUND und des Deutschen Verkehrssicherheitsrat. Mit 66 Prozent liegt der Anteil der Zufriedenen in Niedersachsen unter dem Bundesdurchschnitt von 70 Prozent.
Susanne Gerstner, BUND-Landesvorsitzende: „Für die Befragten sind vor allem zu wenig Abfahrten mit Bus und Bahn ein Kritikpunkt. Eine klare Mehrheit der Niedersächsinnen und Niedersachsen gibt an, dass sich die Anzahl der ÖPNV-Verbindungen innerhalb der letzten 5 Jahre nicht verbessert oder sogar verschlechtert hat. Das muss sich zeitnah ändern, damit mehr Menschen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Die Landesregierung muss umgehend ein attraktives Gesamtpaket aus einem flächendeckenden, bezahlbaren ÖPNV und einem lückenlosen, sicheren Radwegenetz schaffen. Denn nur mit mehr Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr lassen sich die Klimaziele noch einhalten.“
Die Befragung beinhaltete zudem Fragen zum Sicherheitsgefühl der Menschen auf dem Rad und zu Fuß. Hier gaben 40 % der Befragten in Niedersachsen an, dass sich nichts verändert hätte, jede*r Zweite empfindet das Radfahren als unsicher und für 27 % hat sich die gefühlte Sicherheit im Fahrradverkehr in den vergangenen fünf Jahren sogar verschlechtert. Gerstner fordert: „Auch bei der Radinfrastruktur in Niedersachsen muss dringend nachgebessert werden. Um mehr Menschen aufs Rad zu bekommen, muss die Landesregierung Druck bei Bundesverkehrsminister Wissing machen, eine echte Reform des Straßenverkehrsgesetzes jetzt umzusetzen.“ Der bisherige Gesetzeszweck der „Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs“ muss um Belange des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes sowie der städtebaulichen Entwicklung ergänzt werden und damit die Förderung einer sicheren, klima- und umweltfreundlichen Mobilität für alle unterstützt werden.
Hintergrund:
Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat für Allianz pro Schiene, BUND und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat vom 06.-25.10.2022 rund 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers repräsentativ für die Grundgesamtheit.
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