Am Montag stellten Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte neue Regelungen zur Umsetzungen des Beschlusses der Umweltministerkonferenz (UMK) zu europarechtskonformen Schnellabschüssen von Problemwölfen und die geplante Umstellung der Herdenschutz-Förderung vor.
Der BUND Niedersachen arbeitet an der Koexistenz von Weidetieren und Wölfen und wird den neuen Verordnungsentwurf der Landesregierung unter dieser Zielsetzung prüfen. Die Koexistenz basiert auf einem flächendeckenden Herdenschutz insbesondere bei Schafen und Ziegen sowie dem Abschuss der erfahrungsgemäß wenigen Wölfe, die den vorgeschriebenen Herdenschutz mehrmals überwinden. Die neue Verordnung muss einen Beitrag zu diesem Ziel leisten. Es geht um den Schutz von Weidetieren und Wölfen, denn beide gehören zu Niedersachsen.
Aktuell treffen durchziehende Wölfe in Niedersachsen noch viel zu oft auf ungeschützte Weidetiere. Junge Wölfe, die ihr Elternrudel verlassen, werden auch in der Wanderphase nach der Suche eines eigenen Revieres geprägt und sammeln Erfahrungen, wie einfach ein Schaf in einer ungeschützten Koppel zu erlegen ist. Ebenso prägend ist aber auch die schmerzhafte Erfahrung mit einem Stromschlag am Herdenschutzzaun. Wölfe mit dieser Erfahrung halten sich erfahrungsgemäß ihr Leben lang von Nutztieren fern. Für die Zahl der Nutztierrisse ist deshalb nicht die Zahl der Wölfe, sondern die Qualität des Herdenschutzes entscheidend. In Deutschland finden Übergriffe bundesweit überwiegend an ungeschützten Nutztieren statt. Ein konsequenter Herdenschutz ist notwendig, ansonsten werden ständig wachsende Probleme geschaffen.