BUND Landesverband Niedersachsen

Wildkatzenerfassung in Niedersachsen 2018

22. Februar 2018 | Artenschutz (NI), Projekt Netzwerk Wildkatze (NI), Wildkatze (NI), Wildkatze

Beobachtungen von Naturschützern gaben Hinweise darauf, dass die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) wieder in der Lüneburger Heide angesiedelt ist. Der BUND Niedersachen erfasste daher im Winter 2017 erstmals großflächig das Vorkommen an der derzeitigen Ausbreitungsgrenze im zentralen und östlichen Niedersachsen – gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz und unterstützt durch die Niedersächsischen Landesforsten und weitere Naturschutzverbände.

Das Ergebnis fällt sehr positiv aus. Bisher war nur ein Vorkommen bis zum Steinhuder Meer und Drömling bekannt. Nun konnte die Wildkatzen nun auch nördlich davon bis Nienburg, sowie im Landkreis Gifhorn bis zu den Wäldern bei Wittingen nachgewiesen werden. Aber auch in der Lüneburger Heide wurde der BUND fündig. An der Lopau, nördlich vom Truppenübungsplatz Munster konnte ein Vorkommen von Wildkatzen festgestellt werdne.

Dennoch blieben viele Gebiete, die als potenzieller Wildkatzen Lebensraum gelten, nachweislich nicht besiedelt. Dies könnte unter anderem an fehlenden Wanderkorridoren zwischen den Teilbeständen im Wald liegen.

Die Bestandsaufnahme soll dabei helfen, die aktuelle Situation der Wildkatze in Niedersachsen darzustellen und bei einem Vorkommen eine gezielte Umsetzung von Wanderkorridoren voranzutreiben.

Um das Wildkatzenvorkommen zu erfassen werden Lockstöcke im Gelände der einzelnen Gebiete verteilt und einmal wöchentlich auf Wildkatzenhaare untersucht. Die Haarproben werden anschließend am Forschungsinstitut Senckenberg genetisch analysiert und die Daten in einer Bundesweiten Gendatenbank abgespeichert.

Der wissenschaftliche Erfassungsraum wurde im Februar 2018 mit den Wäldern im Landkreis Lüchow-Dannenberg, Landkreis Celle und Osnabrück erweitert. Unterstützt durch viele Ehrenamtliche Helfer und dem Niedersächsischen Landesforst wurden mehr als 300 Lockstöcke in den Wäldern verteilt.

Die europäische Wildkatze steht seit vielen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. In weiten Teilen Deutschlands war sie bereits ausgestorben und die (Rest-)Population erholt sich nur langsam. Die restlichen  Lebensräume sind zu klein, so dass die Wildkatzen dort nicht dauerhaft überleben können. Viele Katzen werden zum Opfer des Straßenverkehrs.

 

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