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Alle zusammen für den Klimaschutz - BUND fordert ein Ende des klimapolitischen Stillstands beim Thema Mobilität

14. September 2023

Die Klimakrise gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, wirksame Lösungen sind lange überfällig. Nur mit effektiven Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor können Ziele wie ein klimaneutrales Niedersachsen bis 2040 verwirklicht werden. Doch liegt die Umsetzung notwendiger Maßnahmen noch in weiter Ferne. Daher gehen der BUND und die BUNDjugend gemeinsam mit Fridays for Future und einem breiten Bündnis am 15. September auf die Straße und fordern deutlich größere Anstrengungen für eine nachhaltige und naturverträgliche Mobilitätswende.

„Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es eine konsequente Mobilitätswende“, erklärt Susanne Gerstner, BUND-Landesvorsitzende. „Mobilität der Zukunft muss klima- und naturverträglich, ressourceneffizient, barrierefrei und für alle bezahlbar sein. Dafür braucht es deutlich mehr Investitionen in die Schiene, den Öffentlichen Personennahverkehr und den Ausbau sicherer Fahrradwege. Das Festhalten an umweltzerstörenden Fernstraßenprojekten wie A 20 und A 39 muss endlich aufgegeben werden.“

In Niedersachsen ist der Verkehrssektor der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen und verursacht insgesamt 21 % der landesweiten Emissionen (Bericht des niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz über die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Niedersachsen (2022)). Laut dem Bundesländerindex 2020/21 von Allianz pro Schiene weist Niedersachsen mit 2 Tonnen verkehrsbedingten CO2-Emissionen pro Einwohner im Ländervergleich einen der höchsten Werte auf. Sollten zerstörerische Fernstraßenprojekte wie die A 20 oder die A 39 realisiert werden, würden die Emissionen aus dem Verkehr noch deutlich ansteigen. Wertvolle Moor- und Marschböden würden zerstört, weitere Flächen versiegelt und das Artensterben weiter vorangetrieben.

Stattdessen müssen aus Sicht des BUND die Bahn und der schienengebundene Nahverkehr zum Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität werden. Dafür ist es erforderlich, Bahnstrecken im ländlichen Raum schnell und in erheblichem Umfang zu reaktivieren und einen flächendeckenden Einsatz nachhaltiger Verkehrsmittel wie Bus, Stadtbahn und Bedarfsverkehre im ländlichen Raum vorzusehen. Auch fordert der BUND einen wirksamen Ausbau des Radverkehrsnetzes.

Der BUND kritisiert, dass im aktuellen Gesetzentwurf zur Verbesserung des Klimaschutzes verbindliche Aussagen zu Sektorenzielen und Maßnahmen im Mobilitätsbereich fehlen. Sollten die Ziele nicht erreicht werden, braucht es eine Sanktionierung und Anpassungsverpflichtung.

Alina Reize, Mitglied im Landesvorstand der BUNDjugend Niedersachsen: „Unser Protest richtet sich nicht gegen diejenigen, die morgens auf dem Weg zur Arbeit im Stau stehen, oder gegen diejenigen, die es sich nicht leisten können, nachhaltige Produkte zu kaufen. Wir mobilisieren gegen eine Politik, die fossile Profite über Menschenleben stellt. Daher fordern wir eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende - jetzt!"

Weitere Informationen:
Positionspapier zur Bahnstrategie 2030
Radstrategie Niedersachsen: BUND-Forderungen zur Erhöhung des Radverkehrsanteils in Niedersachsen
BUND-Kampagne Autobahnneubau stoppen

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