Von links nach rechts: Peter Germer (Leiter Diepholzer Moorniederung) , Susanne Gerstner (Vorstandsvorsitzende BUND Niedersachsen), Matthias Kreye (Bürgermeister Wagenfeld), Christian Meyer (Niedersächsischer Umwelt- und Klimaminister), Cord Bockhop (Landrat Diepholz)
Seit mittlerweile 40 Jahren arbeitet die BUND-Einrichtung Diepholzer Moorniederung erfolgreich für den Moorschutz und betreibt praktischen Natur- und Klimaschutz in der Region. Zum Jubiläum hat der BUND Niedersachsen heute in das Europäische Fachzentrum für Moor und Klima nach Wagenfeld-Ströhen geladen, um gemeinsam mit seinen Gästen Bilanz zu ziehen und Perspektiven zu beleuchten.
Die Geschichte der BUND-Einrichtung fing klein an: 1983 startete Friedhelm Niemeyer gemeinsam mit drei Zivildienstleistenden die Betreuung einer ersten geschädigten Moorfläche im Neustädter Moor. 40 Jahre später entwickeln heute unter der Leitung von Peter Germer 15 Mitarbeitende Entwicklungs- und Pflegekonzepte für wertvolle Schutzgebietsflächen von über 17.400 Hektar. Die Einrichtung, die seit 2018 auch als Ökologische Station agiert, setzt vielseitige Aufgaben zum Moorerhalt, für den Artenschutz und die Biotoppflege um. Neben Renaturierungsmaßnahmen für eine moortypische Flora und Fauna und deren langfristigem Monitoring übernimmt sie die Schutzgebietsbetreuung für zahlreiche Moor-, Feucht- und Nassgrünlandflächen sowie für Sandlebensräume. Damit konnte sich die Einrichtung über Landkreisgrenzen hinaus großes Ansehen erarbeiten und eine Vorreiterfunktion einnehmen.
Umwelt- und Klimaschutzminister Christian Meyer: „Moorschutz ist Natur-, Wasser- und Klimaschutz zugleich. 40 Jahre BUND Arbeit in der Diepholzer Moorniederung ist daher ein Grund zum Feiern und zeugt von großem Engagement, Durchhaltevermögen und Begeisterung für den Naturschutz. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Niedersächsischen Weg den Naturschutz dauerhaft besser finanzieren und dass der Erhalt und Rettung unserer wertvollen Moore ein Schwerpunkt der Arbeit der neuen Landesregierung darstellt.“
War zu Beginn die Wiedervernässung von Hochmooren und der Schutz von spezialisierten Tieren wie Bekassine, Hochmoorbläuling, Hochmoor-Mosaikjungfer oder hochmoortypischer Pflanzenarten zentrales Anliegen der Einrichtung, rückte in den vergangenen Jahren zunehmend die Bedeutung von wiedervernässten Mooren für den Klimaschutz in den Fokus des Interesses. Dem BUND ist es ein wichtiges Anliegen, mit seinen Moorschutzmaßnahmen Synergien zwischen Natur-, Arten- und Klimaschutz zu schaffen.
Susanne Gerstner, BUND-Landesvorsitzende: „Angesichts der enormen Herausforderungen durch die Klimakrise und der Bedeutung nasser Moorböden für die Minderung von Treibhausgasen wollen wir unsere Einrichtung weiterentwickeln und auch künftig einen relevanten Beitrag zum Moorschutz in Niedersachsen leisten. Die Jahrzehnte lange Erfahrung und hervorragende Vernetzung unserer Einrichtung mit Kommunen, Wissenschaft, Stiftungen und Behörden wird zukünftig mehr denn je gebraucht.“
So arbeitet die BUND-Einrichtung erfolgreich unter dem Dach des Europäischen Fachzentrums für Moor und Klima eng mit der Gemeinde Wagenfeld, anliegenden Gemeinden und Landkreisen, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Stiftungen, Hochschulen und Forschungsinstitutionen zusammen. Dass Moorschutz Teamarbeit ist, zeigt die BUND-Einrichtung Diepholzer Moorniederung auch durch ihre jahrzehntelange Betreuung von Landschaftspflegeschäfereien in 5 Hochmoorkomplexen, darunter auch der eigenen BUND-Schäferei. Nur so können die wertvollen Gebiete erhalten und Naturschutzziele in der Diepholzer Moorniederung realisiert werden.
„Seit 1983 engagiert sich die BUND-Einrichtung Diepholzer Moorniederung für den Moorschutz in Niedersachsen. Fast zeitgleich wurde im Landkreis Diepholz das Amt für Naturschutz und Regionalplanung gegründet“, blickt Landrat Cord Bockhop zurück. „Heute sind es schon vier Jahrzehnte, in denen der BUND Diepholzer Moorniederung, der Landkreis Diepholz sowie die Kommunen und Landvolkverbände partnerschaftlich für den Schutz und die Entwicklung der Betreuungsgebiete zusammenarbeiten. Diese Kooperation hat sich mehr als bewährt. Aus den ersten Schritten in Sachen Moorschutz im Landkreis Diepholz ist ein international herausragendes Gebiet für gelebten Klima- und Naturschutz geworden.“
Weitere Informationen:
Homepage der BUND Diepholzer Moorniederung
Bei Rückfragen:
Peter Germer, Leitung BUND Diepholzer Moorniederung, peter.germer(at)bund-dhm.de
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