BUND Landesverband Niedersachsen

BUND Niedersachsen ist enttäuscht von neuer Jagdzeitenverordnung

30. September 2014 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Umweltpolitik (NI)

Der Landesverband Niedersachsen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist enttäuscht von der heute verkündeten Jagdzeitenverordnung, die schon morgen in Kraft treten soll. „Alle Bedenken, die wir gegenüber dem Entwurf vorgebracht haben, hat das Landwirtschaftsministerium vom Tisch gewischt“, kritisiert Dr. Marita Wudtke vom BUND. „Die einzige erkennbare Veränderung gegenüber dem Entwurf ist die von Jägern und Förstern verlangte Rücknahme der Jagdzeitenverkürzung für Schalenwild im Januar. Damit können wir leben; anders als das Ministerium behauptet, haben wir das aber nicht gefordert.“

Ein kleiner Lichtblick ist aus Sicht des BUND, dass Bläss- und Saatgänse nicht mehr bejagt werden dürfen. An der Beunruhigung rastender Vögel in Vogelschutzgebieten ändert das aber wenig, weil weiterhin unter anderem auf Graugänse geschossen werden darf. Auch in der sogenannten Intervalljagd sieht der BUND keine Verbesserung für die Vögel. „Der Sinn von Vogelschutzgebieten für rastende Vögel besteht darin, diese Vögel zu schützen und nicht, sie zu schießen“, sagt Wudtke.

Unzufrieden sind die Naturschützer auch damit, dass weiterhin Arten gejagt werden dürfen, die in ihrem Bestand gefährdet sind oder kurz davor stehen, zum Beispiel Rebhuhn, Krickente, Waldschnepfe, Baummarder und Iltis. Wudtke: „Wir hätten erwartet, dass unsere Argumente, wonach die Jagd auf solche Tierarten sich von selbst verbieten sollte, berücksichtigt werden. Das ist aber offenbar nicht geschehen.“

Rückfragen zum Thema an:
Dr. Marita Wudtke
Referatsleiterin für Umwelt- und Naturschutzpolitik
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69–18
E-Mail: marita.wudtke(at)nds.bund.net

 

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