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Fachtagung „Streuobstwiesen blühen auf!“ ein voller Erfolg - Haupt- und Ehrenamtliche Streuobstexperten trafen sich auf Burg Lenzen, Elbe

23. Februar 2015 | Artenschutz (NI), Landwirtschaft, Projekt Streuobstwiesen-Verein (NI), Streuobstwiesen (NI), Streuobstwiesen_blühen_auf (NI)

Die Lenzener Burgbirne war einst eine Spezialität in Lenzen. Heute begeben sich Pomologen auf die Suche nach den letzten Bäumen dieser Sorte. Dieser Fall steht beispielhaft für eine Problematik, die viele alte Obstsorten, sei es Apfel, Kirsche oder Pflaume, betreffen: Alte Sorten und Streuobstwiesen geraten in Vergessenheit und werden nicht ausreichend gepflegt. Bei der Fachtagung „Streuobstwiesen blühen auf!“, veranstaltet vom BUND Landesverband Niedersachsen im Rahmen des Jubiläumsprojekts der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung vom 21. bis 22. Februar 2015 auf Burg Lenzen, wurde unter anderem dieses Thema diskutiert.

Die Experten des Pomologen-Vereins Dr. Annette Braun-Lüllemann („Unbekannte bunte Vielfalt: Kirschensorten in Südniedersachsen“) und Jan Bade („Erhalter-Netzwerk Obstsortenvielfalt“) sowie Hermann Stolberg („Apfelsorten aus dem Amt Neuhaus“) konnten vieles über seltene Sorten berichten. Einen detaillierten Einblick über die Veränderung der Situation der Streuobstwiesen im Landkreis Göttingen gab Johannes Kölbach (HAWK Göttingen). Dem Thema Streuobstwiesen und Artenschutz widmete sich Hans-Werner Kuklik (Peiner Biologische Arbeitsgemeinschaft von 1953 e.V.).

Spannend waren auch die Vorträge von Luisa Stemmler (BUND Nds.) und Hubertus Rölleke (Landschaftspflegeverband Göttingen), die die seltenen Wildbienen und auch Honigbienen vorstellten und von Jörg Beck (Deutsches Ameisen-Erlebnis-Zentrum), der Einblicke in die Welt einer Ameisenkolonie gab. Beate Holderied berichtete von der Ausbildung Streuobst-Pädagogik, die sie im Jahr 2014 zum ersten Mal in Niedersachsen zusammen mit dem BUND Niedersachsen angeboten hat.

Die zwei Veranstaltungstage waren voller Diskussionen, inspirierendem Austausch und informativen Vorträgen. Ein wichtiger Aspekt war der fortschreitende Rückgang der Streuobstbestände in Niedersachsen. „Die Neuanpflanzung von Streuobstwiesen kann diesen Verlust momentan nicht ausgleichen“, so Sabine Washof, Projektleiterin „Streuobstwiesen blühen auf!“. Es gibt in Niedersachsen zahlreiche von Landschaftspflegeverbänden, Landwirten, BUND, Jägern, NABU und anderen Streuobstinitiativen angelegte und bewirtschaftete Streuobstbestände, aber im Vergleich zu Nachbarländern wie Nordrhein-Westfalen oder Sachsen-Anhalt finden sie bisher keine Berücksichtigung bei den Agrarumweltprogrammen.

 

Der BUND Niedersachsen setzt sich daher mit seinem Projekt Streuobstwiesenkataster seit 2011 für den Erhalt, die Neuanlage und Pflege von Streuobstwiesen in Niedersachsen ein. Hierzu wurde die Informationsplattform www.streuobstwiesen-niedersachsen.de eingerichtet. Auf dieser können wichtige Informationen rund um die Streuobstwiese abgerufen und eingepflegt werden - mit dem Ziel der Vernetzung aller Interessengruppen zum Schutz dieser Biotope.

HINTERGRUND

Die Tagung wurde im Rahmen des Jubiläumsprojekts der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung „Streuobstwiesen blühen auf!“ durchgeführt. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens 2014 fördert die Stiftung Streuobstwiesen mit einem Sonderbudget Projekte, um für ihren Schutz und das Engagement für Natur und Umwelt zu werben. In jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt Niedersachsens findet mindestens ein Projekt statt: von Neupflanzungen über Pflege- und Artenschutzmaßnahmen bis zu öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen. Koordiniert wird das Jubiläumsprojekt vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landesverband Niedersachsen e.V. Er unterstützt die Antragsteller bei der Planung und Verwirklichung der Projekte.

Mehr zum Jubiläumsprojekt unter www.bingo-jubilaeumsprojekt.de  

Foto-Hinweis an die Redaktionen: Das beigefügte Foto können Sie unter Angabe des Fotografen „BUND Niedersachsen“ veröffentlichen.

 

Rückfragen zum Thema an:
Sabine Washof
Projektleiterin „Streuobstwiesen blühen auf!“
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69 – 74
E-Mail: sabine.washof(at)nds.bund.net

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