BUND Landesverband Niedersachsen

Mehr Schutz für Mensch und Natur in Niedersachsen - BUND stellt Forderungen an die neue Landesregierung

04. Oktober 2017 | Energie (NI), Landwirtschaft, Mitmachen (NI), Naturschutz, Umweltpolitik (NI), Mobilität (NI), Wasser, Flüsse, Meere (NI), Flüsse & Gewässer, Meere

Mehr Tierwohl festgeschrieben, ein Rettungspaket für die Ems auf den Weg gebracht, Energieziele für das Jahr 2050 ohne Kohle und Atom beschlossen. In der ablaufenden Legislaturperiode hat sich in Niedersachsen vieles im Natur- und Umweltschutz bewegt.

Doch beim Schutz der Wälder und Gewässer, bei klimaneutraler Mobilität und dezentraler Energieversorgung bleibt noch viel zu tun. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die neue Landesregierung auf, sich in den kommenden vier Jahren noch stärker für den Schutz von Mensch und Natur in Niedersachsen einzusetzen. „Der Schutz von Klima, Boden, Wasser und Mensch darf nicht weiter aufgeschoben werden“, sagt Heiner Baumgarten, Vorsitzender des BUND Niedersachsen.

Niedersachsen will bis zum Jahr 2050 auf 100 % erneuerbare Energien umsteigen. Hierfür müssen der Energieverbrauch halbiert und Bürger*innen und Industrie durch landesweite Energieagenturen umfassend beraten werden. „Das Land Niedersachsen muss als Vorbild vorangehen und alle Landesliegenschaften auf eine Energieversorgung aus Erneuerbaren umstellen“, so Baumgarten. Dezentrale Energiekonzepte sind bei der zukünftigen Planung des Netzausbaus stärker zu berücksichtigen und regionale Verteilnetze zu ertüchtigen.

Der größte Handlungsbedarf zum Schutz von Mensch und Natur bleibt im Agrarland Nr. 1 bei der Überdüngung von landwirtschaftlichen Flächen: Fast alle Gewässer in Niedersachsen sind in einem schlechten ökologischen Zustand und stark mit Nitraten belastet. „Wir brauchen dringend ein neues Wassergesetz mit breiteren Randstreifen an Flüssen, Bächen und Gräben, damit weniger Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft in unsere Flüsse und Meere gelangen“, betont Baumgarten. Der BUND Niedersachsen fordert politische Maßnahmen damit 20 % Öko-Anbau im Jahr 2030 erreicht werden können. Zur Unterstützung bäuerlicher Strukturen muss das Land Weideprämien für Milchvieh, Mutterkuhhaltung und Weidemast einführen und regionale Märkte für Landwirte entwickeln, um den Betrieben alternative Einnahmen zu bieten.

Auch beim Schutz der einzigartigen niedersächsischen Natur legt der BUND die Messlatte hoch an. „Niedersachsen muss bis zum Jahr 2022 mindestens 15 % der Landesfläche für ein landesweites Netzwerk natürlicher Lebensräume bereitstellen. In diesen Biotopverbund gehören Wälder, Moore, Heiden, Küsten, Flüsse und Alleen“, so Baumgarten. Dieses Ziel sei im Landes-Raumordnungsprogramm festzuschreiben. Vor allem für den Schutz der Moore hat Niedersachsen eine herausragende Bedeutung. „Der Torfabbau im Land muss sofort gestoppt werden, alle Abbauflächen sind wiederzuvernässen“, sagt der Landesvorsitzende.

Weitere Schwerpunkte in der zukünftigen Landespolitik sieht der Umweltverband in mehr Mobilität bei weniger Verkehr.

Weitere Informationen finden Sie im Netz unter www.bund-niedersachsen.de/landtagswahl

 

Rückfragen zum Thema an:
Heiner Baumgarten
Vorsitzender
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69 - 30
heiner.baumgarten(at)bund.net

Pressekontakt:
Dr. Tonja Mannstedt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Tel. (0511) 965 69 - 31
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