BUND Landesverband Niedersachsen

Pilze bestimmen mit dem Smartphone - BUND startet neues Projekt „ID-Pilze“

02. August 2022

Trotz ihrer ökologischen Bedeutung als Symbiose-Partner, Zersetzter oder Nahrungsquelle für viele Tiere sind Pilze viel weniger erforscht als beispielsweise Pflanzen. Nur für etwa 50 Prozent der heimischen Pilzarten liegen derzeit ausreichende Daten zum Gefährdungsstatus vor. Dies liegt auch daran, dass die Zahl der Pilzkundigen rückläufig ist. Um das zu ändern und junge Menschen an die Pilzkunde heranzuführen, hat der BUND Niedersachsen zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und der Universität Marburg das Projekt „ID-Pilze“ gestartet.

Mithilfe einer neuen App soll die Möglichkeit geschaffen werden, das Reich der Pilze kennenzulernen, die Artenkenntnis zu erweitern und sich pilzkundig am Schutz der Natur zu beteiligen. „Schätzungsweise gibt es heute 20 Prozent weniger Pilz-Artenkenner*innen als noch vor 20 bis 30 Jahren. Doch wir können unsere Natur nur schützen, wenn wir wissen, welche Organismen darin leben. Mit der Pilz-App wollen wir die Affinität vor allem junger Menschen zu digitalen Medien nutzen, um sie an Natur- und Artenschutzthemen heranzuführen“, sagt Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen, über die Ziele des Projektes.

„Herkömmliche Bestimmungsliteratur ist mitunter sehr umständlich und wenn man einmal ein Merkmal falsch bestimmt hat, erhält man schnell ein falsches Ergebnis. Das ist häufig sehr demotivierend. Mit der App soll das einfacher werden“, erklärt Florian Gade, Projektleiter von „ID-Pilze“ begeistert.

Anhand von vier bis fünf Fragen, die durch einen Logarithmus auf Basis von 21 Merkmalen ausgewählt werden, können die Nutzer*innen die 300 häufigsten Pilzarten und -gattungen in Deutschland im Gelände einfach und sicher bestimmen. Ist die Art erkannt, können die Nutzer*innen ihr Wissen mit Steckbriefen, Fotos und Erklärvideos erweitern. Bei der Erstellung der Zusatzmaterialien sowie der Auswahl der Merkmale wird der BUND von Ehrenamtlichen unterstützt. „Durch eine breite Beteiligung der Ehrenamtlichen wird die Öffentlichkeit für diese häufig vergessenen Arten interessiert. Wir freuen uns, wenn damit die Zahl der Artenkenner und Artenkennerinnen auf eine interaktive, leicht zugängliche Art gesteigert wird“, erklärt Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, die Motivation der Stiftung, das Projekt finanziell zu unterstützen.

Im Sommer 2023 soll die App in den gängigen App-Stores erhältlich sein und kann dann bei Exkursionen getestet werden.

Weitere Informationen:
zum Projekt "ID-Pilze"
 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb