BUND Landesverband Niedersachsen

„Rotes Ordensband‘‘ ist Schmetterling des Jahres 2015

27. November 2014 | Artenschutz (NI), Schmetterlinge (NI)

Rotes Ordensband. Foto: M. Hoffmann Rotes Ordensband. Foto: M. Hoffmann  (BUND NRW Naturschutzstiftung)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die BUND NRW Naturschutzstiftung haben das Rote Ordensband (Catocala nupta) zum Schmetterling des Jahres 2015 gekürt. In vielen Gegenden Deutschlands verschwindet der Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter fast unbemerkt. Die offizielle Einstufung auf der Roten Liste als gefährdet ist nach Einschätzung der Naturschützer nur eine Frage der Zeit.

In Niedersachsen ist der Schmetterling noch etwas häufiger anzutreffen, unter anderem in der Südheide und in der Börde.

Die Raupen der Roten Ordensbänder ernähren sich von Weiden- und Pappelblättern. Sie leiden deswegen unter dem Rückgang von Auenwäldern sowie feuchten Laub- und Mischwäldern, in denen Weiden und Pappeln häufig vorkommen. Förster pflanzen außerdem für Hybridpappeln meist Eschen, Eichen und Erlen nach, da deren Holz besser verkäuflich ist als das Holz von Schwarzpappeln oder Weiden.

Rote Ordensbänder sind von Mitte Juli bis Anfang Oktober nachts unterwegs. Doch manchmal, vor allem wenn es schwül und warm ist, kann man die Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von bis zu 80 Millimetern auch tagsüber und in der Abenddämmerung beobachten. Im Ruhezustand sind sie perfekt getarnt: Die Hinterflügel falten sie unter ihre grau-braunen Vorderflügel und verschmelzen optisch mit der Baumrinde. Naht ein Feind, zeigen sie blitzschnell ihre roten Hinterflügel. Die Farbe erschreckt den Angreifer, und der Falter kann flüchten.

Das nächtliche Leben im Verborgenen macht es schwer, mehr über das Rote Ordensband und seine Verbreitung zu erfahren. Doch es gibt einen Trick, bei dem Naturschützer die Vorliebe der ausgewachsenen Schmetterlinge für faulende Früchte und Baumsäfte nutzen: Sie kochen aus Birnen oder Äpfeln, Honig und Bier ein Mus, dem sie Hefe, Obstschnaps oder Rotwein beimischen. Den Obstköder streichen sie an die windgeschützte Seite von Bäumen. Nach Einbruch der Dunkelheit kontrollieren sie mit einer Taschenlampe vorsichtig die Köderstellen.

Der BUND und die BUND NRW Naturschutzstiftung küren seit 2003 den Schmetterling des Jahres, um auf die Bedeutung und Bedrohung der bunten Flugkünstler und den Verlust der biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen.

Druckfähige Fotos finden Sie kostenlos im Internet unter www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de .


Rückfragen zum Thema an:
Renate Marcus
BUND Landesverband Niedersachsen
Tel. (0511) 965 69-30
E-Mail: renate.marcus(at)nds.bund.net

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