BUND Landesverband Niedersachsen

Schutz für Wiesen und Flüsse - Umweltminister Lies radelt mit dem BUND durch die Dumme-Niederung

06. Juli 2018 | Artenschutz (NI), Grünes Band, Lebensräume, Natur erleben (NI), Wasser, Flüsse, Meere (NI), Umweltpolitik (NI), Flüsse & Gewässer

Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies besuchte heute auf seiner Sommerreise die Ökologische Station des BUND in der Landgraben-Dumme-Niederung. Die Niederungslandschaft mit ihren blütenreichen Feuchtwiesen steht beispielhaft für den Schutz von artenreichem Grünland und ist ein herausragender Lebensraum für unzählige Insektenarten und geschützte Wiesenvogelarten. Der Minister informierte sich auf einer gemeinsamen Radtour über Maßnahmen zum Schutz der Feuchtwiesen und zur Gewässerrenaturierung.

Bereits seit Jahrzehnten setzt sich der BUND für den Erhalt extensiv genutzter Wiesen und die Renaturierung von Fließgewässern in der Landgraben-Dumme-Niederung ein. Für die Betreuung des Naturraums hat der BUND Landesverband im Jahr 2016 in Bergen die Ökologische Station Landgraben-Dumme-Niederung eingerichtet und arbeitet hier sehr eng mit dem NLWKN zusammen.

Axel Ebeler, stellvertretender Vorsitzender des BUND Landesverbandes, erläutert, warum sich der BUND vor Ort engagiert: „Wir leisten hier einen ganz praktischen Beitrag, um selten gewordene Feuchtgebiete zu schützen, einen natürlichen Wasserhaushalt und saubere Gewässer zu fördern. Damit entwickeln wir lokal Antworten auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit, den Verlust der natürlichen Vielfalt und den Klimawandel.“

Das BUND Biologenteam vor Ort, Eckart Krüger und Petra Bernardy, erläutern auf der gemeinsamen Radtour die erfolgreich umgesetzten Maßnahmen: So wurden in der Dumme durch Einbringen von Kies Laichhabitate für Fische geschaffen und Kleingewässer für Amphibien angelegt. Aktuell steht die Wiederanbindung eines Flussmäanders auf der Agenda.  Um den Lebensraum der seltenen Bachmuschel zu erhalten, soll in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt darauf gelegt werden, Sedimenteinträge aus landwirtschaftlichen Ackerlagen und damit eine zunehmende Nährstoffbelastung zu verhindern. Gewässerrandstreifen und spezielle Sedimentfänge sind dabei wesentliche Schutzmaßnahmen.

„Für eine erfolgreiche Maßnahmenumsetzung“, so Krüger, „ist eine enge Kooperation mit Naturschutz- und Wasserbehörden, mit Unterhaltungsverbänden und Landnutzern unerlässlich.  Gespräche mit allen Akteuren und die gemeinsame Suche nach Lösungen ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit.“ Abschließend erläutert der BUND die Pläne für die Zukunft: Ein ehrgeiziges Projekt, das die Ökologische Station gemeinsam mit Partnern in Sachsen-Anhalt weiter vorantreiben will, ist die Revitalisierung der „Alten Dumme“. Der frühere  Grenzfluss, der heute begradigt im Grünen Band verläuft, soll auf rund 6 Kilometern Länge renaturiert werden und damit den länderübergreifenden Biotopverbund im Grünen Band bereichern.

Beim abschließenden Picknick zeigt sich Umweltminister Olaf Lies vom ausdauernden und erfolgreichen Engagement des BUND beeindruckt: „Lebendige, artenreiche Gewässer und bunte Wiesen machen die Landgraben-Dumme-Niederung nicht nur zu einer attraktiven Erholungslandschaft. Hier ist es gelungen, die anspruchsvollen europäischen Ziele von Natura 2000 und der Wasserrahmenrichtlinie gemeinsam umzusetzen. Ein Erfolgsmodell auch über die Regionsgrenzen hinaus.“

Die Landgraben-Dumme-Niederung ist ein bundesweit bedeutsamer Bestandteil des Grünen Bandes, das den wertvollen Biotopverbund im Schatten der ehemaligen innerdeutschen Grenze umfasst. Das Gebiet steht als FFH- und EU-Vogelschutzgebiet länderübergreifend unter besonderem Schutz.

 

Rückfragen zum Thema an:

Axel Ebeler, Stellvertretender Vorsitzender, BUND Landesverband Niedersachsen, axel.ebeler(at)bund.net

Pressekontakt:

Dr. Tonja Mannstedt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, BUND Landesverband Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 – 31, tonja.mannstedt(at)nds.bund.net

 

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