In dem Erlass zur Sicherung des EU-Vogelschutzgebietes V 18 Unterelbe, „Kehdinger Marsch“, vom 26.02.2016 des Niedersächsischen Umweltministeriums wird der Landkreis Stade angewiesen, das Gebiet der Kehdinger Marsch hoheitlich als Naturschutzgebiet zu erklären. Der BUND Niedersachsen und der BUND Stade begrüßen und unterstützen diese Weisung. Denn nur so entsteht für alle Beteiligte, den Flächeneigentümern, den Verbänden sowie der allgemeinen Öffentlichkeit eine transparente Regelung für den Schutz eines international bedeutenden Rast- und Brutbiotops für zahlreiche gefährdete Vogelarten.
MeldungenDie Kehdinger Marsch ist ein Lebensraum von vielen Brut-, Zug- und Rastvögeln wie z.B. Bläss-, Nonnen-, Saatgans, aber auch Zwerg- und Singschwan und gehört europaweit zu den wichtigsten Lebensräumen dieser Art. Durch Eindeichungen großer Gebiete und eine veränderte Landwirtschaft wird dieser wichtige Lebensraum reduziert und gefährdet. Der Erlass des Niedersächsischen Umweltministeriums stellt aus Sicht des BUND unmissverständlich klar, dass „vertragsnaturschutzrechtliche Instrumente“ keinen ausreichenden, rechtlichen Schutzstatus hergeben. „Dies gilt natürlich nicht nur für das EU-Vogelschutzgebiet Unterelbe, sondern für alle Natura 2000-Gebiete“, so der Vorsitzende der Kreisgruppe und des Landesverbandes des BUND Niedersachsen Heiner Baumgarten.
Nun hat der Landkreis Stade erneut die Bestätigung für den klaren Auftrag. Der BUND sieht einen Managementplan für Kehdingen als notwendig an, um das Neben- und Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft zu organisieren. Daher votiert der Verband für einen „Runden Tisch“ zur Entwicklung der Region als „Partnerregion Naturschutz-Tourismus-Landwirtschaft“. Der BUND fordert alle Beteiligten zu einer konstruktiven Zusammenarbeit beim Erhalt der Lebensräume und dem Einsatz für eine positive Entwicklung bei der Artenvielfalt auf.
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Heiner Baumgarten
Vorstandsvorsitzender
BUND Landesverband Niedersachsen
heiner.baumgarten(at)nds.bund.net