BUND Landesverband Niedersachsen

Umwelt- und klimafreundlich gärtnern - BUND Niedersachsen startet landesweites Projekt zu Terra Preta

04. Dezember 2014 | Landwirtschaft, Moore (NI), Projekt Terra Preta (NI), Terra Preta (NI)

Künstlichen Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel meiden und trotzdem prachtvolle Pflanzen und eine reiche Gemüseernte bekommen – das wünschen sich viele Gartenfreunde. Ein Weg, umwelt- und klimafreundlich für gutes Wachstum zu sorgen, ist der Einsatz von Terra Preta, portugiesisch für „schwarze Erde“. Um die Vorteile von Terra Preta einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, hat der BUND-Landesverband Niedersachsen ein landesweites Projekt ins Leben gerufen.

In fünf Landkreisen und in Hannover baut der BUND-Landesverband gemeinsam mit Kooperationspartnern auf Demonstrationsflächen verschiedene Gemüse an. Jeweils ein Drittel der Fläche wird mit Terra Preta gedüngt, ein Drittel mit Kompost und ein Drittel gar nicht. So können Besucher leicht nachvollziehen, welche Gemüsepflanzen auf welchem Boden am besten gedeihen.

Zusätzlich organisieren der BUND und seine Partner ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm: Mit Führungen und Workshops, bei Pflanzenbörsen und Festen informieren sie über Terra Preta und wollen Hobbygärtner dafür gewinnen, die Schwarzerde in ihrem Garten oder auf dem Balkon selbst auszuprobieren. Die Aktionen richten sich an alle Altersgruppen: Beispielsweise werden Kinder eingeladen, gemeinsam mit ihren Eltern zu ernten und zu kochen.

„Terra Preta erhöht die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe zu speichern“, erläutert Projektkoordinatorin Dr. Mona Gharib. Hergestellt wird die Schwarzerde aus Kompost, zertifizierter Pflanzenkohle, Mineralien und Mist. „Dabei werden organische Abfälle in hochwertigen Dünger umgewandelt. Fäulnisprozesse werden vermieden und im Vergleich zur Nutzung von Mineraldünger entstehen weniger Kohlendioxid und Methan – ein Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Gharib.

Mit dem Projekt will der BUND Niedersachsen auch einen Beitrag leisten zur Diskussion um die positiven Effekte von Terra Preta. Wie viele Nährstoffe sind in den verschiedenen Böden für die Pflanzen verfügbar und wie viel davon nehmen die Pflanzen auf? Wie wirkt sich Terra Preta auf den Humusaufbau und die Bodenlebewesen aus? Diese Fragen werden auf der Demonstrationsfläche in Hannover wissenschaftlich untersucht.

Das BUND-Projekt zu Terra Preta in Niedersachsen wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Kooperationspartner sind die BUND-Kreisgruppen in Hildesheim, Salzgitter und Osnabrück, außerdem der BUND-Biohof Wendbüdel im Landkreis Oldenburg und Gastwerke e.V. im Landkreis Göttingen.

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