BUND Landesverband Niedersachsen

Wer hat die schönste Streuobstwiese im ganzen Land? Wettbewerb des BUND-Niedersachsen zum Schutz der Streuobstwiesen

21. Juni 2013 | Streuobstwiesen (NI), Obstbäume (NI)

Der BUND Landesverband Niedersachsen e.V. hat einen Wettbewerb mit dem Titel „Wer hat die schönste Streuobstwiese im ganzen Land?“ ausgelobt. Der Wettbewerb soll einen Beitrag zum Erhalt dieser ökologisch wertvollen Biotope leisten und deren wichtige Funktionen für den Naturhaushalt und die Schönheit der Landschaft aufzeigen.

Streuobstwiesen sind wahre Hotspots der biologischen Vielfalt, über 5.000 Tier und Pflanzenarten finden hier einen wertvollen Lebensraum. Dazu bilden die Streuobstwiesen im Frühjahr herrlich bunte Blütenmeere in der Landschaft, aus denen im Herbst köstliche und gesunde Früchte entstehen. In den Streuobstwiesen finden sich auch oftmals alte, standortangepasste Kultursorten, die es häufig gar nicht mehr im Handel zu kaufen gibt, deren genetischen Schatz aber auch vor dem Hintergrund der zu erwartenden klimatischen Veränderungen unbedingt erhalten werden muss.

„Der Schutz der Streuobstwiesen ist extrem wichtig für die Natur, aber auch für uns Menschen“ so Projektleiterin Sabine Washof vom BUND Niedersachsen. „Um dies den Menschen zu verdeutlichen und sie für den Schutz der Streuobstwesen zu sensibilisieren, loben wir den Wettbewerb aus. Jeder kann mitmachen, der eine Streuobstwiese in Niedersachsen besitzt, gepachtet hat oder dauerhaft pflegt. Das Streuobstwiesen-Team des BUND freut sich über kreative Einsendungen“, so Washof weiter.

Mitmachen lohnt sich, denn es winken Preise in Gesamthöhe von 3.000 Euro. Der Hauptgewinn ist eine hochwertige Saftpresse, mit der die Früchte der Streuobstwiese zu leckerem und gesunden Saft gepresst werden können. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2013. Details zum Wettbewerb und zu den Teilnahmebedingungen finden sich unter http://www.streuobstwiesen-niedersachsen.de/web/start/streuobstwiese-wettbewerb.

Hintergrund:

Der BUND Niedersachsen setzt sich seit Jahren für den Schutz der letzten verbliebenen Niedersächsischen Streuobstwiesen und auch für deren Neuanlage ein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Bäume gepflegt und die hochwertigen Früchte der Bäume zu einem fairen Preis an Mann und Frau gebracht werden. Zu diesem Zweck wurde vor zwei Jahren das Projekt „Streuobstwiesenkataster Niedersachsen“ ins Leben gerufen. Auf der Informationsplattform www.streuobstwiesen-niedersachsen.de werden Fragen wie „Wo kann ich Saft von Streuobst-Bäumen kaufen?“, „Wann findet das nächste Obstblütenfest in meiner Nähe statt?“ oder „Wächst in Niedersachen noch irgendwo der Pfannekuchenapfel?“ beantwortet.

Das Projekt war zunächst auf vier Modelllandkreise beschränkt, lief dort aber umso erfolgreicher. Der bewährte Projektansatz sollte daher mit Unterstützung der BINGO-Umweltstiftung auf ganz Niedersachsen ausgeweitet werden. Ziel ist es nun, niedersachsenweit Informationen zu Streuobstwiesen, Veranstaltungen und Streuobstwiesenprodukten in einer Datenbank zu sammeln und diese dann der Öffentlichkeit über die Informationsplattform zur Verfügung zu stellen. Die Informationsplattform ist verbandsübergreifend und lebt von gegenseitiger Unterstützung aller Akteure. Das BUND-Projekt wird unterstützt von einem Fachbeirat, in dem Vertreter wichtiger Institutionen zusammen kommen. Durch die Ausweitung des Projekts über die 4 Modelllandkreise hinaus, ist auch der Beirat noch erweitert werden. Ziel der Arbeit des Projektbeirates ist es, bis zum Projektende eine verbindliche und stabile Trägerschaft für die Weiterführung der Plattform gefunden zu haben, z. B. in einem eigenen e. V. oder durch eine Kooperationsvereinbarung.

Das BUND-Projektteam wird den Streuobstwiesenschutz in Niedersachsen zudem durch weitere Maßnahmen unterstützen:

  • Planung und Begleitung von Veranstaltungen und Terminen rund um Streuobstwiesen

  • Aufbau und Unterstützung von Schülerfirmen im Kontext Streuobstwiesen: Erstellung eines Leitfadens und Beratung von Lehrkräften und Ehrenamtlichen

  • Artenhilfsmaßnahmen für gefährdete „Streuobstwiesenbewohner“, wie z. B. Schaffung von Nistmöglichkeiten für den Steinkauz und anderen Höhlenbrütern

Über das entstehende Netzwerk der Plattform sollen zusätzlich alle Gruppen und Initiativen miteinander ins Gespräch gebracht werden, die sich schon heute für den Erhalt von Streuobstwiesen einsetzen.

Gefördert wird das Vorhaben von der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung

Mehr Informationen zum Streuobstwiesenwettbewerb und zum Projekt:
www.streuobstwiesen-niedersachsen.de  

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