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Heizlüfter – nichts als heiße Luft

08. September 2022 | Atomkraft, Energie (NI), Energiewende, Klimawandel, Kohle, Mitmachen (NI)

Aus Sorge vor hohen Gaspreisen und einem kalten Winter versuchen bereits jetzt viele Menschen in Deutschland Vorkehrungen zu treffen. Vor allem diejenigen, die keine Möglichkeit haben, die eigene Heizanlage zu verändern oder nur kleinere Räume kurzfristig aufheizen wollen, greifen gerne auf Heizlüfter zurück. Allein zwischen Januar und Juni 2022 wurden mehr als 600.000 Heizlüfter verkauft, die nicht mit Gas, sondern mit Strom betrieben werden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von etwa 35 Prozent. Lohnt sich der Kauf eines Heizlüfters?

Heizlüfter: Eine Anschaffung, die sich lohnt? 

Nein. Heizlüfter sind im Vergleich zum Heizen mit Gas teuer und klimaschädlich. Im Winter können uns Heizlüfter finanziell, versorgungstechnisch und ökologisch große Probleme bereiten. Sie treiben Kosten weiter in die Höhe; statt diese zu senken. Denn neben Gas ist auch der Strompreis gestiegen, so dass auch hier Sparen das Gebot der Stunden ist. Oft ist das Heizen mit einem Heizlüfter sogar teurer als Heizen mit Gas. Die vermehrte Nutzung von Strom könnte den Preis für Strom weiter in die Höhe treiben.

Überlastung des Stromnetzes durch Heizlüfter

Nutzen zahlreiche Haushalte Heizlüfter gleichzeitig, kann dies zu einer lokalen Überlastung des Stromnetzes führen. Großverbraucher können von den Netzbetreibern vom Netz genommen werden, wenn die Nachfrage zu hoch wird. Kleine Verbraucher hingegen nicht. Dieses kann zu Ressourcenprobleme führen.

Ein anderes Problem bei den Geräten: Die große Nachfrage nach Heizlüftern führt zu einem Ressourcenproblem. Da gerade günstige Geräte oftmals eine kurze Lebensdauer haben, entsteht in enorm kurzer Zeit viel Elektroschrott. Heizlüfter sind zudem nicht an Energieeffizienz- und Ressourcenanforderungen durch Ökodesign gebunden und haben im Gegensatz zu anderen Haushaltsgeräten kein EU-Energielabel. Ihr Verbrauch ist daher nicht miteinander vergleichbar. Und gerade alte Heizlüfter und Radiatoren sind enorme "Energiefresser". Problematisch ist hierbei auch, dass der eigentliche Verbrauch meistens erst auf der nächsten Stromabrechnung sichtbar wird.

Energiesparen ist A und O

Der Energieverbrauch muss insgesamt reduziert werden. Dieses gilt sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen. Um zu Hause Energie zu sparen, lohnt es sich aber beispielsweise Elektrogeräte nicht im Stand-By-Modus zu belassen, sondern sie ganz auszuschalten. Die Spülmaschine sollte nur komplett voll angestellt werden und das Eco-Programm der Waschmaschine genutzt werden. 

Und - wer gerne warme Socken strickt, kann dieses auch für die Nachbarschaft machen.

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