Trockenmauern sind ein faszinierender Lebensraum. Sie bieten in ihren verschiedenen Schichten unterschiedlichsten Tieren Unterschlupf. So können Vögel darin nisten, Wespen und Wildbienen Hohlräume besiedeln, Spinnen ihre Netze spinnen und Eidechsen sowie Mäuse Verstecke aufsuchen. Eine Trockenmauer zeichnet sich dadurch aus, dass für die Region typische Natursteine ohne Mörtel oder Zement aufeinandergesetzt werden. Um Lebensraum für Tiere zu sein, müssen kleinere und größere Hohlräume zwischen den Steinen entstehen. Zu große Hohlräume können mit etwas Sand bzw. sandig-tonigem Rohboden teilweise befüllt werden, denn auch das steigert noch einmal die Stabilität. Lehm oder Tonelemente ergänzen eine Trockenmauer gut, dabei ist allerdings wichtig, dass diese Elemente sonnig gelegen sind.
Über 70 % der Wildbienen nisten im Boden. Für sie können gezielt offene, vegetationsfreie Bodenstellen oder kleine Steilkanten im Boden geschaffen werden. Besonders geeignet sind magere, locker bewachsene und vegetationsfreie Flächen. Aber schon kleine Erdhaufen mit gestalteten Steilbereichen sind wertvolle Nisthabitate. Auch kunstvoll gestaltete Sandbeete (Sandarien) können als ästhetische Gestaltungselemente das Nistangebot erhöhen.
Für Fledermäuse, Vögel und Insekten können aber auch Nisthilfen und Nistkästen angebracht werden. Bei der Anbringung derartiger Kästen sollte immer auf die Bedürfnisse der jeweiligen Individuen geachtet werden. Generell ist aber zu empfehlen, den Fokus auf natürliche Nist- und Blühangebote zu legen. Nisthilfen bieten jedoch gute Beobachtungs-möglichkeiten.