Der Verzicht auf Pestizide ist wesentlich, wenn Artenvielfalt gefördert werden soll. Neben der Beseitigung von Unkraut (Herbiziden), Pilzbefall (Fungizide) und Schädlingen (Insektizide) haben fast alle Mittel zusätzliche schädigende Wirkungen auf andere Arten, teils auch auf die menschliche Gesundheit. Zugelassene Schädlingsbekämpfungsmittel wirken insbesondere auf Wasserorganismen toxisch. Zudem verbleiben viele Wirkstoffe lange in der Umwelt und reichern sich bei mehrfacher Anwendung der Natur an.
Auch wenn Sie selbst auf den Einsatz von Pestiziden verzichten, können diese in Ihren Garten oder auf Ihren Balkon gelangen. Stauden in der Anzucht werden meistens mit Pestiziden vor Krankheitsbefall und Schädlingen prophylaktisch behandelt. Viele Mittel sind noch beim Verkauf auf den Pflanzen messbar. Zum Teil können bis zu 10 verschiedene Pestizide auf den Blättern nachgewiesen werden. Pflanzenschutzmittel verteilen sich zudem in sämtliche Pflanzenbestandteile und können nicht oberflächlich abgewaschen werden. Durch gezielten Pflanzenkauf bei Bio-Gartenbetrieben können auch indirekte Pestizidmengen vermieden werden.
Auch Stickstoffdünger sollten nicht genutzt werden, denn insgesamt enthalten die meisten Böden zu viel Stickstoff, der ohnehin kontinuierlich durch die Luft eingetragen wird. Je weniger Stickstoff der Boden enthält, umso reichhaltiger wird die Vegetation sein, die sich nach einiger Zeit einstellt.