Wer in Flughafennähe wohnt, leidet oft unter einer erheblichen Lärmbelastung durch den Luftverkehr. Der Lärm kann der Gesundheit schaden und ab einem Dauerschallpegel von tagsüber 65 Dezibel beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.
Das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm schreibt Grenzwerte für Dauerschallpegel von 60 Dezibel für neue und 65 Dezibel für bereits bestehende Flughäfen (tagsüber) vor. Das reicht zum Schutz der Gesundheit nicht aus. Die Werte müssten um weitere zehn Dezibel verringert werden. Maßnahmen zur Reduzierung des Lärms sucht man im Gesetz vergeblich.
Tag und Nacht Lärm
Auch am Flughafen Hannover-Langenhagen, Niedersachsens einzigen Passagierflughafens, ist an Nachtflugverbote, Betriebsbeschränkungen oder eine Präferenzpolitik für leise Flugzeuge nicht zu denken. Unter den 10 größten deutschen Flughäfen ist Hannover neben Köln der einzige ohne ein Nachtflugverbot. Ende 2019 wird erneut über diese Regelung neu entschieden. Der BUND setzt sich dafür ein, dass auch am Hannoveraner Flughafen endlich nachts Ruhe ist.
Der BUND fordert neben einer Nachbesserung des Lärmschutzgesetzes vor allem ein Ende der staatlichen Subventionierung des Flugverkehrs. Denn obwohl die Flugzeuge leiser geworden sind, hat der Luftverkehr erheblich zugenommen und damit auch die Lärm- und Umweltbelastung. Umweltverbände, darunter auch der BUND, haben ein Luftverkehrskonzept entwickelt, um den Luftverkehr in die Klimaschutzziele der Bundesregierung und eine Gesamtverkehrsstrategie einzubinden, Kurzstreckenflügen auf die Schiene zu verlagern, ein Flughafensystem in Deutschland zu entwickeln und den Fluglärm zu mindern.