BUND Landesverband Niedersachsen

Mehrweg

Ein Einwegbecher für den Coffee-to-go ist im Schnitt 15 min im Gebrauch. Die verwendete Plastikbeschichtung benötigt aber Jahrzehnte bis Jahrhunderte, um sich in immer kleinere Teile zu zersetzen. Einmal ins Meer gelangt können Einwegprodukte dort sehr lange verbleiben und großen Schaden anrichten.

Eine Alternative zu Einwegbechern sind Mehrwegbecher. Sie sind in der Herstellung zwar aufwendiger, aber im Gebrauch deutlich umweltfreundlicher, da sie bis zu 1.000-mal wieder befüllt werden können, bevor sie schließlich im Müll landen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Mehrwegbecher in der Regel vollständig recycelt werden können oder sogar aus recycelten Materialien bestehen.

Es gibt nicht nur für den Kaffee ein Mehrwegsystem. Auch für Take-away, die Strandgastronomie und den Lebensmitteleinkauf gibt es verschiedene Mehrweglösungen. Sogenannte Mehrwegpoolsysteme sind vor allem bei Coffee-to-go bekannt. Aber auch im Take-away-Bereich gibt es bereits Mehrwegpfandsysteme, wie beispielsweise von den Firmen Recircle und Rebowl. Die Essensboxen können mit kalten und warmen Speisen gefüllt und bei allen teilnehmenden Restaurants zurückgegeben werden. Aber auch das Befüllen von kundeneigenen Gefäßen, mit kalten und warmen Gerichten in der Strand- und Take-away-Gastronomie kann eine Möglichkeit sein, Müll zu vermeiden.

Beim Einkaufen können eigene Brottüten, Gemüsenetze und Gläser nicht nur in Unverpackt Läden, sondern auch bei vielen Bäckern, Feinkost- oder Supermärkten genutzt werden.

Tipps, wo Sie mit ihrem eigenen Behälter auf den Nordsee-Inseln Spiekeroog, Norderney und Juist einkaufen können, finden Sie in den Einkaufstipps vom BUND in der Rubrik „Tipps zur Plastikvermeidung“.

Im Urlaub verwenden Touristinnen und Touristen oft mehr Einwegprodukte als zuhause. Häufig fehlt das Angebot und in Bahnhöfen, Zügen, Fähren oder Tankstellen werden Lebensmittel in Einwegverpackungen verkauft. Das Müllaufkommen in Küstengebieten schwankt durch die touristische Nutzung.

Es gilt: Mehrweg statt Einweg! Daher zeigt das BUND Projekt „Plastikfreie Küste – Inseln als Startpunkt des Wandels“ Mehrweglösungen für Coffee-to-go, Take-away und Strandgastronomie auf und unterstützt lokale Partner*innen vor Ort nach Möglichkeit bei der Umsetzung. Auch Tourist*innen können Müll sparen und Ressourcen schonen, in dem sie die Brotdosen, Trinkflaschen und Beutel in ihren Ferienunterkünften nutzen. Tipps zum unverpackten Einkauf und Mehrwegmöglichkeiten finden Sie in der Rubrik „Tipps zur Plastikvermeidung“ .

Aber auch die Küstenkommunen können aktiv werden und auf Mehrweg setzen: mit kommunalen Regulierungen können sie die Nutzung von Einweg zum Beispiel bei Insel- oder Dorffesten einschränken.

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