BUND Landesverband Niedersachsen

Streuobstwiesen hegen und pflegen

Jede Streuobstwiese ist anders. Individuelle Pflegekonzepte sind daher unerlässlich, um die Artenvielfalt zu fördern. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass durch Beratung und regelmäßige Pflegemaßnahmen die besten Ergebnisse im Streuobstwiesenschutz erreicht werden.

Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffen und müssen fortlaufend gepflegt und bewirtschaftet werden. Um den Artenreichtum einer Streuobstwiese zu erhalten, die Blütenvielfalt zu fördern und sie so für Bienen und Wildbienen attraktiver zu machen, ist es wichtig, sie naturverträglich und extensiv zu pflegen. Die Art der Pflege hängt dabei unter anderem von der Lage der Wiese, dem Klima und der Bodenbeschaffenheit ab. Für jede Wiese sollte daher ein individuelles Pflegekonzept erstellt werden. Ein Beispiel dazu möchten wir Ihnen hier vorstellen. Auch die Untere Naturschutzbehörde, Landschaftspflegeverbände oder Naturschutzvereine vor Ort beraten Sie gerne.

Die Pevestorfer Streuobstwiese als Heimat für die Wildbienen

Die Streuobstwiese auf dem Höhbeck bei Pevestorf wird von der BUND Kreisgruppe Lüchow-Dannenberg und einem Landschaftspflegehof betreut. Auf der idyllisch über der Elbaue gelegenen, rund 3,5 ha großen Streuobstwiese stehen weit über 300 Obstbäume. Äpfel mit rund 40 Sorten dominieren den Bestand. Hinzu kommen Kirschen, Birnen und Pflaumen. Die Wiese wird mit einer kleinen Skuddenherde – einer genügsamen, alten Hausschafrasse – ganzjährig beweidet und zusätzlich parzellenweise mittels Sense gemäht. Größere Teilflächen am Nordhang liegen seit einigen Jahren brach.

Die insgesamt mageren Standortbedingungen bergen ein hohes Potenzial für Pflanzenarten, die mittlerweile selten geworden sind. Bemerkenswert ist der hohe Alt- und Totholzanteil, der einigen Wildbienenarten als Nisthabitat dient und unbedingt erhalten werden sollte. Des Weiteren bedeutsam ist der Südhang der Wiese, dessen sandige Böden einen hohen Offenbodenanteil aufweisen. Durch den kontinuierlichen Viehtritt haben sich kleine Hangkanten herausgebildet, die den Hang terrassenartig strukturieren und ideale Nistbedingungen für im Sandboden nistende Wildbienenarten bieten.

2015 hat der Wildbienenexperte Thomas Fechtler die Wiese begutachtet und die Wildbienenfauna kartiert, um Aussagen über den Artenbestand der Wiese machen zu können. Auffällig war vor allem ein deutlich geringerer Anteil an typischen Wiesenpflanzen, die eigentlich zu erwarten gewesen wären. Die Ehrenamtlichen, die sich um die Wiese kümmern, haben Pflegehinweise von ihm erhalten, wie sie die Wiese als Bienen-Lebensraum optimieren können. Dazu soll vor allem das Beweidungskonzept angepasst werden (siehe http://www.streuobstwiesen-niedersachsen.de/web/start/individuelle-pflegekonzepte).

Obstbäume richtig pflegen

Ziel der Obstbaumpflege ist es, gesunde und langlebige Bäume aufzubauen. Durch den richtigen Obstbaumschnitt wird Holzzuwachs und Fruchtertrag ins Gleichgewicht gebracht und ein tragfähiges Kronengerüst aufgebaut. regelmäßige Pflege führt zu hohem Alter der Obstbäume und guten Erträgen. Der Schnitt ist außerdem die wichtigste Maßnahme zum vorbeugenden Pflanzenschutz.

In unserer Landschaft sind viele Obstbäume seit geraumer Zeit nicht mehr geschnitten worden. Daraus resultieren dichte Kronen, die unregelmäßig tragen und viele kleine Früchte hervorbringen. Eine frühzeitige Vergreisung ist eingetreten und es ist kaum Neutrieb zu verzeichnen. Ein moderater Verjüngsschnitt kann die Neutriebbildung wieder aktivieren.

Aber gerade für Einsteiger ist der Obstbaumschnitt ein komplexes Thema. In speziellen Schnittkursen werden die einzelnen Methoden genau erklärt. Auf Streuobstwiesenhomepage www.streuobstwiesen-niedersachsen.de finden Sie Kurstermine und Ansprechpartner.

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