BUND Landesverband Niedersachsen
Dünen-Pelzbiene (Anthophora bimaculata) m. Foto: Ernst Klimsa

Wildbienen

Mach Dich schlau!

Rettet die Bienen

Ab Frühling hört man das Summen der vielen Insekten. Das nimmt jedoch immer weiter ab. Mit dem Summen geht auch unsere Ernte verloren. Denn die Bienen fliegen von Blüte zu Blüte und sorgen mit ihrer Bestäubung dafür, dass sich die Pflanzen Früchte ausbilden und weiter verbreiten. Somit ist die Biene eines der wichtigsten Nutztiere. Durch Zerstörung ihrer Lebensräume, Verarmung der Vielfalt auf unseren Feldern und in der Landschaft und Pestizideinsatz sind viele Bienen gefährdet, weshalb es ichtig ist gegen das Bienensterben anzugehen.

Wo leben Bienen? Was für verschiedene Arten gibt es? Was kann ich tun, um ihnen zu helfen? Um dir all diese Fragen zu beantworten, schaue dir dazu mehr im Bereich ,,Im Fokus“  an. Um etwas gegen das Bienensterben zu tun, schau dir im ,,Aktiv werden“ -Bereich an, was Du und deine Familie unternehmen könnt.

Ist die Biene eine Gefahr?

Eine Honigbiene sticht nur zu, wenn sie sich bedroht fühlt. Denn sobald eine Biene zugestochen hat verliert sie ihren Stachel, ohne den sie aber nicht überleben kann. Die meisten Wildbienen stechen nicht. Ihre Stachen sind häufig zu klein, um die Haut zu durchstechen und sie sind nicht aggressiv. Von einer Wildbiene gestochen zu werden ist auch nicht so schmerzvoll wie von Wespe oder Honigbiene gestochen zu werden. Wenn dir also eine Biene zu nah kommen sollte, dann versuche nicht nach ihr zu schlagen oder ihr weh zu tun,  verhalte dich am besten ruhig. Meist lassen sich die friedlichen Blütenbesucher ungestört beobachten. Falls es aber doch vorkommen sollte und du gestochen wirst, dann sollte zuerst der Stachel mit einer Pinzette entfernt werden. Anschließend gibt es viele ,,Erste-Hilfe-Maßnahmen“, die zur Heilung beitragen. Beispielsweise kann die Stelle gekühlt werden oder eine aufgeschnittene Zwiebel darauf gelegt werden.

 

Unterschiede zwischen Wild- und Honigbiene

Wildbiene

Es gibt mehr als 2.500 Wildbienenarten in Europa, wovon über 570 (inklusive Hummeln) in Deutschland leben. Sie ist eher ein Einzelgänger und bekommt nicht allzu viele Nachkommen. Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten nistet unter der Erde und bevorzugt Sand- und Lehmflächen zum Bauen. Oberirdisch nistende Arten , wie Mauerbienen, benutzen häufig bereits vorhandene Nester, die andere Insekten gebaut haben.

Die Wildbiene stellt keinen Honig aus dem Nektar her, sondern verbraucht ihn direkt. Neben Nektar sammeln Wildbienen auch Pollen. Den Pollen transportieren sie in ihre Nester, wo er für den Nachwuchs als Nahrungsvorrat bereitliegt. Diesen holen sich manche Bienen von ganz bestimmten Pflanzen. Um genug Pollen zu sammeln müssen Bienen viele Blüten anfliegen. Dabei wird der Pollen von Blüte zu Blüte getragen , was den Pflanzen bei der Fortpflanzung hilft. Manche Pflanzenarten können sich sogar ohne die Biene gar nicht fortpflanzen und sind somit von ihr abhängig. Andere Wildbienen sind da nicht so wählerisch und ernähren sich von der Pflanze, an der sie gerade vorbei kommen.

Honigbiene

Es gibt auf der ganzen Welt neun Honigbienenarten, wovon acht aus Asien kommen. Sie leben in Bienenstöcken, ihr Volk besteht aus bis zu 50.000 Bienen. Im Gegensatz zur Wildbiene können sie bis zu 1.500 Eier täglich legen. Sie ernähren sich vom Blütenstaub und Nektar einer Pflanze, aus der sie dann den Honig als Vorrat für den Winter herstellen.

Der Lebensweg einer Honigbiene

Am Anfang ist das Ei, woraus dann eine Made schlüpft. Die Made verpuppt sich und aus der Puppe schlüpft die Honigbiene. Der Prozess vom Ei zur Biene dauert ca. 21 Tage. Schon gleich kann es an die Arbeit gehen: Die Biene putzt sich und ihre Waben und füttert Alt- und Jungmaden. Vom 12. – 18. Lebenstag baut sie an den Waben aus körpereigenem Wachs. Danach fliegt sie sich ein, sammelt Nektar und verdichtet Pollen. Nach etwa 35 Tagen ist das Leben der Honigbiene leider auch schon vorbei.

Von der Biene zum Honig

Die Biene ernährt sich vom Blütennektar, den sie mit ihrem Rüssel aufsaugen kann und in ihrer Nektarblase ablegt. Um die Blase voll zu bekommen, muss sie in etwa  200 Blüten besuchen. Der Nektar wird dann an eine andere Biene im Bienenstock weitergegeben, die ihn wieder an eine andere Biene weitergibt. Dieser Vorgang wiederholt sich im Stock mehrmals. Dabei gelangen jedes Mal Stoffe des Körpers der Bienen in den Nektar, sodass der Honig am Ende haltbarer wird. Der Blütennektar verliert auf dem Weg immer mehr Wasser. Der verdickte Nektar wird nun in eine der leeren Wabenzellen abgelegt. Noch mehr Wasseranteil geht verloren und am Ende bleibt nur noch purer Honig über.

 

10 Fun Facts über Bienen

  • 80 % der heimischen Pflanzen werden von der Biene bestäubt, somit sind ca. 1/3 von unserem Obst und Gemüse von Bienen abhängig.

  • 10 Bienen wiegen zusammen nur 1 Gramm.

  • 5.000 Bieneneier wiegen auch 1 Gramm.

  • Eine Biene kann so schnell wie ein zügiger Fahrradfahrer fliegen (bis zu 30km/h).

  • Eine Bienenkönigin kann bis zu 6 Jahre alt werden, die Arbeiterbiene stirbt jedoch schon nach 6 Wochen.

  • Ein ganzes Bienenvolk kann im Jahr 50 kg Honig produzieren.

  • Eine Biene fliegt in ihrem ganzen Leben bis zu 8.000 km weit.

  • Wenn eine Biene ein ganzes Glas Honig alleine herstellen würde, bräuchte sie dafür 37 Jahre.

  • Für 500g Honig müssen die Bienen einen Weg von 3x um die Erde (120.000 km) fliegen.

  • Wenn man die Arbeit, die die Bienen leisten in Euros umrechnen würde, wären das 150 Milliarden Euro pro Jahr.

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